Hallo liebes Forum,
nachdem mein Urlaub im Frühjahr und Sommer diesen Jahres schon anderweitig ausgefüllt war, waren die für den Herbst vorgesehenen Tage nun endlich für eine weitere Reise mit der Color Fantasy reserviert. Seit meiner letzten Fahrt mit ihr ist inzwischen bereits ein ganzes Jahr vergangen - entsprechend groß war die Sehnsucht, dieses wundervolle Schiff endlich wiederzusehen.
In bewährter Manier habe ich auch diesmal wieder eine Vorübernachtung in Kiel eingeplant und dort wie schon oft im praktischerweise gleich neben dem Hauptbahnhof gelegenen InterCity-Hotel. Bei meiner Ankunft am Samstagabend empfängt mich Kiel mit relativ milden Temperaturen und beinahe völliger Windstille - besten Bedingungen also, um mein Abendessen draußen in unmittelbarer Nähe der kleinen Fahrgastschiffe zu genießen und anschließend noch ein wenig durch den Hafen zu spazieren. Auf die Stena Scandinavica oder die Color Carrier muss ich dabei jedoch verzichten. Wie mir die Aufnahmen der Hafenwebcam später verraten werden, hat erstere ihre Abfahrtszeiten bereits auf die in dieser Nacht bevorstehende Zeitumstellung angepasst und Kiel deshalb schon um Viertel vor sechs und damit eine Stunde früher als üblich verlassen.
Bei ähnlich angenehmen Temperaturen wie am vorigen Abend begleitet strahlender Sonnenschein meinen Weg zum Norwegenkai und wird der Fantasy auch den gesamten ersten Reisetag über nicht von der Seite weichen. Wie schon beim letzten Mal erreiche ich den Anleger so zeitig, dass ich der Fantasy vom wasserseitigen Ende des Parkplatzes aus auch diesmal bei ihrem Wendemanöver zuschauen kann, auf dessen akustische Untermalung ich erneut nicht verzichten muss - und das nicht zu knapp, denn ganze fünf Hornsignale kündigen ihre bevorstehende Ankunft an!
Ich kann noch nicht ahnen, dass ich das Typhon auf dieser Reise noch so manches Mal zu hören bekommen werde ...
Wenngleich ich mir durchaus bewusst bin, dass der hervorragende Pflegezustand, den ich von der Fantasy gewohnt bin, nicht allein auf die jährlichen Werftzeiten, sondern maßgeblich auch auf Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb zurückzuführen ist, hätte ich dennoch nicht gedacht, dass letztere dabei sogar auch Stahl- und Schweißarbeiten umfassen können. Heute jedoch werde ich diesbezüglich eines Besseren belehrt und kann beobachten, wie an der Laufschiene für die untere Waschanlage etliche ihrer Verankerungen an der Bordwand durch neue ersetzt werden. Auch fehlt ein Teil der Schiene selbst, und ich werde in Oslo verfolgen können, wie auch dieser erneuert werden wird.
Wie üblich führt mich mein erster Weg an Bord zunächst für einen kurzen Abstecher in meine Kabine, deren diesmal besondere Lage zwei für mich höchst amüsante Nebeneffekte zur Folge haben wird, komme ich in meiner Außenkabine ganz am Heck auf Deck acht doch in den speziellen Genuss, jede kleine "Unebenheit" des Wassers zu spüren sowie den morgendlichen Einsatz des Heckstrahlruders, bei dem nur so die Wände wackeln! Erfreut darüber, das Schiff in meiner Unterkunft so hautnah spüren zu können, nehme ich den langen Weg über den Gang doch gern in Kauf!
Vonseiten der Besatzung bleibe ich in meinem Domizil hingegen unbehelligt, da mit dem Wegfall sämtlicher Corona-Maßnahmen an Bord auch die zahlreichen morgendlichen Durchsagen, die noch auf meiner letzten Reise die Ausschiffung geregelt haben, nun hinfällig sind. Während ich es sehr zu schätzen weiß, jetzt wieder nur noch die üblichen Ansagen zu hören und zudem auch nicht mehr warten zu müssen, bis am Morgen die Erlaubnis zum Verlassen der Kabine erfolgt, bereitet mir die Rückkehr zur Normalität nichtsdestotrotz auch Unbehagen. Denn ist das Schiff allem Anschein nach sehr gut ausgelastet, so sind - von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen - weder unter den Passagieren noch der Besatzung Personen mit Maske zu sehen. Personen mit Husten fallen mir dafür umso häufiger auf.
Nachdem ich den Beginn unserer Reise zunächst vom Bootsdeck aus mitverfolgt habe, zieht es mich schließlich auf die oberen Decks und dort genau im richtigen Moment an die Backbordreling, um einen Blick auf die uns gerade entgegen kommende Color Carrier zu werfen. Auf Deck dreizehn sehe ich nun auch erstmals eine Veränderung mit eigenen Augen, die während des letzten Werftaufenthaltes entstanden ist: Haben hier bisher zwei markante Türme mit Antennenkugeln das Erscheinungsbild des Decks stets mitgeprägt, so sind diese nun verschwunden. Die Installation neuer Antennen auf dem Peildeck bereits einige Zeit zuvor scheint sie überflüssig gemacht zu haben.
Nicht nur die Außendecks erfreuen sich dank des herrlichen Wetters noch bis in die Dämmerung hinein einiger Beliebtheit, auch die "Rüttelkammer" (richtig: die Observation Lounge ) ist an diesem Abend den Buchungszahlen entsprechend gut besucht. Schweren Herzens komme ich deshalb letztlich zu der Entscheidung, diese Mini-Kreuzfahrt zur allerersten zu erklären, auf der ich mir mein liebgewonnenes Ritual eines abendlichen Barbesuchs entgehen lasse - aber hoffentlich eben auch eine Ansteckung mit Corona. Dafür aber werde ich es wohl umso mehr zu schätzen wissen, wenn ich meinem bevorzugten Abendprogramm irgendwann wieder mit einem besseren Gefühl werde nachgehen können.
Auf gute Unterhaltung muss ich dennoch nicht verzichten. Wir haben die Storebeltbrücke noch nicht lange hinter uns gelassen, als wir von einem Moment auf den anderen plötzlich von dichten Nebelschwaden umhüllt werden, die der ohnehin schon so märchenhaften nächtlichen Schiffsbeleuchtung nun eine geradezu geheimnisvolle Aura verleihen. Das für mich größte Vergnügen an der augenblicklichen Wetterlage besteht jedoch darin, dass sie der Fantasy nun alle zwei Minuten ein etwa fünf Sekunden dauerndes Typhonsignal entlockt! Begeistert lasse ich mir von diesem besonderen Konzert keinen einzigen Klang entgehen, bis sich der Nebel nach einer guten Stunde schließlich wieder lichtet.
Und wenngleich wir uns inzwischen in merklich kühlere Gefilde vorgewagt haben, lasse ich es mir nicht nehmen, mich einmal mehr noch lange ganz diesem unvergleichlichen Glanz der märchenhaft beleuchteten Schiffsdecks hinzugeben.
Dichte Wolkenschleier tauchen Oslo am nächsten Morgen in ein eintöniges Grau, werden bis zu unserem Ablegen jedoch der Sonne weichen. Auch bleibt es trocken, wenngleich bei unserer Ankunft in den Hafenanlagen noch so manche Pfütze zu sehen ist. Nicht nur steht damit einem weiteren Aufenthalt an Deck nichts mehr im Weg, auch die Wartungsarbeiten außenbords können ungehindert fortgesetzt werden. Mit großem Interesse verfolge ich das Geschehen und stelle staunend fest, dass auf der dem Wasser zugewandten Schiffsseite ebenfalls geschweißt wird, wofür zwei weitere Arbeiter in Klettergeschirr an der Bordwand hängen. Von einem Besatzungsmitglied erfahre ich, dass mit den Ausbesserungen vor drei Wochen begonnen wurde und sie in voraussichtlich einer weiteren Woche abgeschlossen sein werden.
Wie schon auf meiner vorherigen Reise, so bleibt die Landstromanlage in Oslo - im Gegensatz zu derjenigen in Kiel - auch diesmal ungenutzt. Vom Bootsdeck aus sehe ich, dass sie mit Planen verhängt ist. Ob es nun darum geht, die Anlage vor den oberhalb stattfindenden Arbeiten zu schützen, oder ob sie aus anderen Gründen nicht in Benutzung ist, erfahre ich allerdings nicht.
Nach meinem Mittagessen (in der Sports & Burger Bar ) stechen wir bei schönstem Sonnenschein und nicht ohne dreimaligen Abschiedsgruß wieder in See. Warm durchflutet das Licht der tiefstehenden Sonne die herbstliche Schärenlandschaft und lässt die sanft dahingleitende Fantasy in goldenem Glanz erstrahlen. Zwar bleibt die See wie auch bereits gestern nur mäßig bewegt, dennoch fegt ein inzwischen recht kräftiger Wind über die Decks und verschmilzt mit dem Wummern der Schiffsmaschinen und dem Rauschen des Wassers zu dieser einmaligen Klangwelt, wie es sie einfach nur auf einem Schiff geben kann.
Mit entsprechender Kleidung und einer Kanne heißem Tee bestens versorgt, erlebe ich von Deck sieben aus, wie die Abendsonne allmählich der Dämmerung und letztlich der Nacht weicht. Ob ich von diesem einzigartigen Zauber wohl jemals genug bekommen werde ...
Gerade halte ich wieder einmal auf dem Bootsdeck auf, als eine mir längst bekannte Bedienung aus der "Rüttelkammer" für eine kurze Pause das Deck betritt. Sie erkennt mich ebenfalls sofort wieder, und erfreut nutzen wir die Gelegenheit für ein überaus nettes Gespräch. Ebenso wie ich mag auch sie kaum glauben, dass meine letzte Mini-Kreuzfahrt nun schon ein Jahr her ist, und ich hoffe doch sehr, bis zur nächsten nicht wieder so lange warten zu müssen!
Nachdem es mich schließlich erneut auf die oberen Decks verschlagen hat, führt uns unser Weg am späten Abend abermals durch eine Nebelbank, so dass ich mich zu meinem größten Vergnügen nun über einen weiteren gut halbstündigen Einsatz des Schiffshorns freuen darf. Und wenngleich wir dem Nebel gegen Mitternacht längst entronnen sind, zieht die Magic in dieser Nacht nicht ohne einen Gruß an uns vorüber.
Beseelt von all den neuen sowohl einzigartigen als auch von einer geradezu heimatlichen Vertrautheit geprägten Eindrücken verlasse ich am folgenden Morgen das Schiff. Die Wartungsarbeiten werden da bereits schon wieder fortgeführt, und nur zu gern hätte ich auch heute noch ein wenig länger zugeschaut - wenn mein Zug denn auf mich warten würde ...
Liebe Fantasy, es war mir wieder eine große Freude, dich erneut eine Mini-Kreuzfahrt lang begleiten zu dürfen. Bis zum nächsten Mal! Und bis dahin mach es gut und hab immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
nachdem mein Urlaub im Frühjahr und Sommer diesen Jahres schon anderweitig ausgefüllt war, waren die für den Herbst vorgesehenen Tage nun endlich für eine weitere Reise mit der Color Fantasy reserviert. Seit meiner letzten Fahrt mit ihr ist inzwischen bereits ein ganzes Jahr vergangen - entsprechend groß war die Sehnsucht, dieses wundervolle Schiff endlich wiederzusehen.
In bewährter Manier habe ich auch diesmal wieder eine Vorübernachtung in Kiel eingeplant und dort wie schon oft im praktischerweise gleich neben dem Hauptbahnhof gelegenen InterCity-Hotel. Bei meiner Ankunft am Samstagabend empfängt mich Kiel mit relativ milden Temperaturen und beinahe völliger Windstille - besten Bedingungen also, um mein Abendessen draußen in unmittelbarer Nähe der kleinen Fahrgastschiffe zu genießen und anschließend noch ein wenig durch den Hafen zu spazieren. Auf die Stena Scandinavica oder die Color Carrier muss ich dabei jedoch verzichten. Wie mir die Aufnahmen der Hafenwebcam später verraten werden, hat erstere ihre Abfahrtszeiten bereits auf die in dieser Nacht bevorstehende Zeitumstellung angepasst und Kiel deshalb schon um Viertel vor sechs und damit eine Stunde früher als üblich verlassen.
Bei ähnlich angenehmen Temperaturen wie am vorigen Abend begleitet strahlender Sonnenschein meinen Weg zum Norwegenkai und wird der Fantasy auch den gesamten ersten Reisetag über nicht von der Seite weichen. Wie schon beim letzten Mal erreiche ich den Anleger so zeitig, dass ich der Fantasy vom wasserseitigen Ende des Parkplatzes aus auch diesmal bei ihrem Wendemanöver zuschauen kann, auf dessen akustische Untermalung ich erneut nicht verzichten muss - und das nicht zu knapp, denn ganze fünf Hornsignale kündigen ihre bevorstehende Ankunft an!
Ich kann noch nicht ahnen, dass ich das Typhon auf dieser Reise noch so manches Mal zu hören bekommen werde ...
Wenngleich ich mir durchaus bewusst bin, dass der hervorragende Pflegezustand, den ich von der Fantasy gewohnt bin, nicht allein auf die jährlichen Werftzeiten, sondern maßgeblich auch auf Wartungsarbeiten im laufenden Betrieb zurückzuführen ist, hätte ich dennoch nicht gedacht, dass letztere dabei sogar auch Stahl- und Schweißarbeiten umfassen können. Heute jedoch werde ich diesbezüglich eines Besseren belehrt und kann beobachten, wie an der Laufschiene für die untere Waschanlage etliche ihrer Verankerungen an der Bordwand durch neue ersetzt werden. Auch fehlt ein Teil der Schiene selbst, und ich werde in Oslo verfolgen können, wie auch dieser erneuert werden wird.
Wie üblich führt mich mein erster Weg an Bord zunächst für einen kurzen Abstecher in meine Kabine, deren diesmal besondere Lage zwei für mich höchst amüsante Nebeneffekte zur Folge haben wird, komme ich in meiner Außenkabine ganz am Heck auf Deck acht doch in den speziellen Genuss, jede kleine "Unebenheit" des Wassers zu spüren sowie den morgendlichen Einsatz des Heckstrahlruders, bei dem nur so die Wände wackeln! Erfreut darüber, das Schiff in meiner Unterkunft so hautnah spüren zu können, nehme ich den langen Weg über den Gang doch gern in Kauf!
Vonseiten der Besatzung bleibe ich in meinem Domizil hingegen unbehelligt, da mit dem Wegfall sämtlicher Corona-Maßnahmen an Bord auch die zahlreichen morgendlichen Durchsagen, die noch auf meiner letzten Reise die Ausschiffung geregelt haben, nun hinfällig sind. Während ich es sehr zu schätzen weiß, jetzt wieder nur noch die üblichen Ansagen zu hören und zudem auch nicht mehr warten zu müssen, bis am Morgen die Erlaubnis zum Verlassen der Kabine erfolgt, bereitet mir die Rückkehr zur Normalität nichtsdestotrotz auch Unbehagen. Denn ist das Schiff allem Anschein nach sehr gut ausgelastet, so sind - von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen - weder unter den Passagieren noch der Besatzung Personen mit Maske zu sehen. Personen mit Husten fallen mir dafür umso häufiger auf.
Nachdem ich den Beginn unserer Reise zunächst vom Bootsdeck aus mitverfolgt habe, zieht es mich schließlich auf die oberen Decks und dort genau im richtigen Moment an die Backbordreling, um einen Blick auf die uns gerade entgegen kommende Color Carrier zu werfen. Auf Deck dreizehn sehe ich nun auch erstmals eine Veränderung mit eigenen Augen, die während des letzten Werftaufenthaltes entstanden ist: Haben hier bisher zwei markante Türme mit Antennenkugeln das Erscheinungsbild des Decks stets mitgeprägt, so sind diese nun verschwunden. Die Installation neuer Antennen auf dem Peildeck bereits einige Zeit zuvor scheint sie überflüssig gemacht zu haben.
Nicht nur die Außendecks erfreuen sich dank des herrlichen Wetters noch bis in die Dämmerung hinein einiger Beliebtheit, auch die "Rüttelkammer" (richtig: die Observation Lounge ) ist an diesem Abend den Buchungszahlen entsprechend gut besucht. Schweren Herzens komme ich deshalb letztlich zu der Entscheidung, diese Mini-Kreuzfahrt zur allerersten zu erklären, auf der ich mir mein liebgewonnenes Ritual eines abendlichen Barbesuchs entgehen lasse - aber hoffentlich eben auch eine Ansteckung mit Corona. Dafür aber werde ich es wohl umso mehr zu schätzen wissen, wenn ich meinem bevorzugten Abendprogramm irgendwann wieder mit einem besseren Gefühl werde nachgehen können.
Auf gute Unterhaltung muss ich dennoch nicht verzichten. Wir haben die Storebeltbrücke noch nicht lange hinter uns gelassen, als wir von einem Moment auf den anderen plötzlich von dichten Nebelschwaden umhüllt werden, die der ohnehin schon so märchenhaften nächtlichen Schiffsbeleuchtung nun eine geradezu geheimnisvolle Aura verleihen. Das für mich größte Vergnügen an der augenblicklichen Wetterlage besteht jedoch darin, dass sie der Fantasy nun alle zwei Minuten ein etwa fünf Sekunden dauerndes Typhonsignal entlockt! Begeistert lasse ich mir von diesem besonderen Konzert keinen einzigen Klang entgehen, bis sich der Nebel nach einer guten Stunde schließlich wieder lichtet.
Und wenngleich wir uns inzwischen in merklich kühlere Gefilde vorgewagt haben, lasse ich es mir nicht nehmen, mich einmal mehr noch lange ganz diesem unvergleichlichen Glanz der märchenhaft beleuchteten Schiffsdecks hinzugeben.
Dichte Wolkenschleier tauchen Oslo am nächsten Morgen in ein eintöniges Grau, werden bis zu unserem Ablegen jedoch der Sonne weichen. Auch bleibt es trocken, wenngleich bei unserer Ankunft in den Hafenanlagen noch so manche Pfütze zu sehen ist. Nicht nur steht damit einem weiteren Aufenthalt an Deck nichts mehr im Weg, auch die Wartungsarbeiten außenbords können ungehindert fortgesetzt werden. Mit großem Interesse verfolge ich das Geschehen und stelle staunend fest, dass auf der dem Wasser zugewandten Schiffsseite ebenfalls geschweißt wird, wofür zwei weitere Arbeiter in Klettergeschirr an der Bordwand hängen. Von einem Besatzungsmitglied erfahre ich, dass mit den Ausbesserungen vor drei Wochen begonnen wurde und sie in voraussichtlich einer weiteren Woche abgeschlossen sein werden.
Wie schon auf meiner vorherigen Reise, so bleibt die Landstromanlage in Oslo - im Gegensatz zu derjenigen in Kiel - auch diesmal ungenutzt. Vom Bootsdeck aus sehe ich, dass sie mit Planen verhängt ist. Ob es nun darum geht, die Anlage vor den oberhalb stattfindenden Arbeiten zu schützen, oder ob sie aus anderen Gründen nicht in Benutzung ist, erfahre ich allerdings nicht.
Nach meinem Mittagessen (in der Sports & Burger Bar ) stechen wir bei schönstem Sonnenschein und nicht ohne dreimaligen Abschiedsgruß wieder in See. Warm durchflutet das Licht der tiefstehenden Sonne die herbstliche Schärenlandschaft und lässt die sanft dahingleitende Fantasy in goldenem Glanz erstrahlen. Zwar bleibt die See wie auch bereits gestern nur mäßig bewegt, dennoch fegt ein inzwischen recht kräftiger Wind über die Decks und verschmilzt mit dem Wummern der Schiffsmaschinen und dem Rauschen des Wassers zu dieser einmaligen Klangwelt, wie es sie einfach nur auf einem Schiff geben kann.
Mit entsprechender Kleidung und einer Kanne heißem Tee bestens versorgt, erlebe ich von Deck sieben aus, wie die Abendsonne allmählich der Dämmerung und letztlich der Nacht weicht. Ob ich von diesem einzigartigen Zauber wohl jemals genug bekommen werde ...
Gerade halte ich wieder einmal auf dem Bootsdeck auf, als eine mir längst bekannte Bedienung aus der "Rüttelkammer" für eine kurze Pause das Deck betritt. Sie erkennt mich ebenfalls sofort wieder, und erfreut nutzen wir die Gelegenheit für ein überaus nettes Gespräch. Ebenso wie ich mag auch sie kaum glauben, dass meine letzte Mini-Kreuzfahrt nun schon ein Jahr her ist, und ich hoffe doch sehr, bis zur nächsten nicht wieder so lange warten zu müssen!
Nachdem es mich schließlich erneut auf die oberen Decks verschlagen hat, führt uns unser Weg am späten Abend abermals durch eine Nebelbank, so dass ich mich zu meinem größten Vergnügen nun über einen weiteren gut halbstündigen Einsatz des Schiffshorns freuen darf. Und wenngleich wir dem Nebel gegen Mitternacht längst entronnen sind, zieht die Magic in dieser Nacht nicht ohne einen Gruß an uns vorüber.
Beseelt von all den neuen sowohl einzigartigen als auch von einer geradezu heimatlichen Vertrautheit geprägten Eindrücken verlasse ich am folgenden Morgen das Schiff. Die Wartungsarbeiten werden da bereits schon wieder fortgeführt, und nur zu gern hätte ich auch heute noch ein wenig länger zugeschaut - wenn mein Zug denn auf mich warten würde ...
Liebe Fantasy, es war mir wieder eine große Freude, dich erneut eine Mini-Kreuzfahrt lang begleiten zu dürfen. Bis zum nächsten Mal! Und bis dahin mach es gut und hab immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
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