Hallo liebes Forum,
zu meiner großen Freude hieß es für mich noch ein weiteres Mal in diesem Jahr: Color Fantasy, ich komme! Zugegebenermaßen mag man nun einwenden, dass meine vorherige Mini-Kreuzfahrt zu jenem Zeitpunkt doch gerade einmal gut vier Wochen zurücklag. Dennoch möge man mir zugutehalten, dass ich nach überstandenem Umzug gerade einer besonderen Erholung bedurfte und bis zum Beginn auf meiner neuen Arbeitsstelle zudem noch ein wenig Zeit hatte, die gefüllt werden wollte. Kurzum, die Gelegenheit war einfach wieder einmal viel zu günstig, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen, und die erforderlichen Klicks auf der Buchungsseite daher in Windeseile getätigt!
Wie bei meiner letzten Reise plane ich auch diesmal eine Vorabübernachtung im InterCity-Hotel mit ein, wo ich nach einer unkomplizierten Anreise mit der Bahn um sechs Uhr abends am Vortag eintreffe. Ob ich vielleicht heute der Stena-Line-Fähre beim Ablegen zuschauen kann, auf die ich mich auf meiner vorherigen Fahrt ja nun vergeblich gefreut hatte? Leider jedoch versetzt mich die Stena Scandinavica abermals, und ich kann mir ihren Verbleib nicht so recht erklären. Sollte sie nun schon seit mindestens vier Wochen in der Werft sein? Glücklicherweise sorgt einmal mehr die Color Carrier dafür, dass ich an diesem Abend dennoch nicht ohne Schiff auskommen muss. Und so lasse ich es mir trotz Regen auch diesmal nicht nehmen, beim Beladen der Frachtfähre zuzusehen und ihre Abfahrt zu beobachten, die heute erst um acht Uhr und damit, sofern sich ihr Fahrplan seit meiner letzten Reise nicht geändert hat, mit einstündiger Verspätung stattfindet.
Mein Hotelzimmer im vierten Stock bietet mir einen wahrhaft wundervollen Blick über den Hafen und damit am nächsten Morgen auch den Genuss einer für mich eher seltenen Fotoperspektive auf mein Lieblingsschiff. Die Stena Germanica ist, anders als ihre Schwester, ebenfalls planmäßig im Einsatz und komplettiert das Bild. Passend dazu ist auch das Wetter überaus fototauglich. Die Sonne scheint und lässt jede Erinnerung an den gestrigen Regen verblassen. Ich muss mich schon ein wenig zusammenreißen, mir die Ruhe für einige Fotos von dieser grandiosen Aussicht zu nehmen, bevor ich meiner Vorfreude und damit auch mir selbst dann endlich freien Lauf in Richtung Norwegenkai lassen kann.
Dort angekommen teilt mir der Blick auf meine Bordkarte sogleich mit, dass ich auf ein Neues in den Genuss einer Vierbettkabine komme, die sich allerdings in einer für mich ungewöhnlichen Wohnlage befindet. Habe ich bisher meist auf den Decks 8 oder 9 gewohnt, wurde ich zu meiner Überraschung nun auf Deck 11 einquartiert (backbords im hinteren Mittschiffsbereich). Und wie ich interessiert zur Kenntnis nehme, weist mein Domizil mit einer Verbindungstür zur Nachbarkabine zudem noch eine weitere Besonderheit auf.
Zu meinem größten Vergnügen ist dies für mich nun bereits die vierte Mini-Kreuzfahrt in Folge, die mit einem Gruß aus dem Schiffshorn beginnt. Da stört es mich auch nicht im Mindesten, dass sich die Sonne mittlerweile hinter einer mal mehr, mal weniger geschlossenen Wolkendecke versteckt hält und sich über die gesamte Fahrt hinweg auch nicht mehr hervorwagen wird. Ich bin damit vollkommen zufrieden, zumal uns am ersten Reisetag Regen gänzlich erspart bleibt.
Bei einer ersten Erkundung der oberen Decks fällt mir sehr schnell eine Veränderung auf: Die erst in diesem Sommer auf Deck 12 neu installierte Sun-Deck-Bar wurde zu meiner Verwunderung wieder entfernt. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese nach nur wenigen Monaten im Einsatz bereits der Vergangenheit angehören soll und vermute eher, dass sie während der Wintermonate witterungsgeschützt irgendwo aufbewahrt und im nächsten Frühjahr wieder aufgestellt werden wird.
Trotz der Wolken schimmert schließlich ein klein wenig Abendrot zu uns hindurch und vermittelt immerhin eine leise Ahnung von dem feurigen Spektakel, dass sich da, vor unseren Blicken weitgehend verborgen, am Himmel abspielt. Nur wenig später legt sich die Nacht über uns und lässt die Fantasy einmal mehr in diesem magischen Glanz erstrahlen, der die für mich ohnehin schon wundervolle Schiffswelt wieder einmal vollends verzaubert. Souverän meistert die Brückenbesatzung auch bei Dunkelheit die Unterquerung der Storebeltbrücke, bei deren Erreichen laut und deutlich eine Autohupe zu hören ist. Ich komme nicht umhin, dies als Gruß an die Fantasy aufzufassen, deren Anblick von dort oben aus gesehen einfach großartig sein muss. Doch obwohl ich mich an Bord mit einer bloßen Vorstellung dieses Bildes begnügen muss, würde ich mit den Insassen der Autos, die genau in diesem Moment über die Brücke rauschen, um nichts in der Welt den Platz tauschen wollen!
Nicht nur die teilweise blinkenden Lichter der Storebeltbrücke vermögen schon ein klein wenig an Weihnachten zu erinnern, auch die Promenade der Fantasy wurde für die herannahenden Feierlichkeiten bereits hübsch dekoriert. Für die von mir so geschätzte über das gesamte Schiff gespannte Lichterkette bin ich dann aber doch zu früh dran, was ich auch nicht anders erwartet hatte.
An Bord sind für Oslo am nächsten Tag eine Temperatur von drei Grad und Regen angesagt. Zwar kommt es mir deutlich milder vor, doch was den zweiten Teil betrifft, lag die Vorhersage leider völlig richtig. Bereits bei unserer Ankunft regnet es in Strömen, woran sich auch nach unserem Ablegen am Nachmittag zunächst nichts ändern wird. Nach einer Stippvisite an Deck, bei der ich zu meiner Freude und entsprechend meiner Vermutung auch die Color Carrier wiedersehe, ziehe ich es an diesem Tag daher vor, es mir bis zum Mittagessen in meiner Kabine gemütlich zu machen. Als ich pünktlich zur Öffnungszeit um ein Uhr dann in meine Lieblingsverköstigungseinrichtung an Bord, die Sports-und-Burger-Bar einkehre, bin ich dort zunächst noch ganz allein. Ein überaus freundlicher Herr in weißer Uniform und blauer Kochmütze nutzt diesen Moment und lässt mich wissen, dass ich für ihn offensichtlich keine Unbekannte mehr bin. Ganz plötzlich steht er an meinem Tisch, fragt, wie es mir geht und heißt mich willkommen. Ich freue mich sehr über diese nette Begegnung, die mich an das Gespräch mit der ebenso freundlichen Bedienung aus der Rüttelkammer auf meiner vorigen Reise erinnert, und in Gedanken stelle ich mir scherzhaft die Frage, wann denn nun eigentlich einmal der Kapitän kommt.
Auch heute lässt die Fantasy vor dem Ablegen einmal durchdringend von sich hören, was ich hocherfreut zur Kenntnis nehme. Die Regenwolken überhören dieses Signal jedoch geflissentlich und sehen unseren neuerlichen Aufbruch mitnichten als Grund, alle weiteren Wassermassen ab sofort bei sich zu behalten. Da hilft auch mein zögerlicher Einwand, dass die Fantasy doch mittlerweile ausreichend sauber ist, nicht weiter. Immerhin aber lässt der Regen im Oslofjord irgendwann etwas nach, um gegen Abend schließlich ein Einsehen mit uns zu haben und ganz aufzuhören. Schon längst habe ich mich da in mehr oder weniger wasserfester Kleidung bereits wieder nach draußen gewagt, um mir die Fjordpassage und überhaupt diese herrliche Atmosphäre an Deck trotz des tristen Wetters nicht entgehen zu lassen. Und bei genauem Hinsehen hält die Fahrt durch die Inselwelt bei all dem trüben Grau auch diesmal wieder kleine, aber feine Details parat, die sie - wie überhaupt die gesamte Reise - einmal mehr einzigartig machen: Überall in den Siedlungen funkeln zahlreiche Lichter von erleuchteten Fenstern und Straßenlaternen zu uns herüber und legen einen warmen, geradezu weihnachtlichen Glanz über die Landschaft. In den höheren Lagen ist passend dazu teilweise Schnee auszumachen.
Nach einer wie gestern ruhigen Passage des Skagerraks geschieht während meines Besuchs in der Rüttelkammer etwas für mich vollkommen Unerwartetes: Der Wind frischt mächtig auf und sorgt im Kattegat für so einige mit Schaumkronen verzierte Wellen, die nun zwar nicht unbedingt mit den Konsequenzen eines Orkans auf dem Skagerrak vergleichbar sein mögen, aber durchaus für etwas Bewegung im Schiff und die eine oder andere hübsche Gischtwolke sorgen. Erst gegen drei Uhr nachts hat sich die Lage allmählich wieder beruhigt, wobei der Wind noch immer kräftig weht und im Überfluss die Geräusche verursacht, die im Zusammenspiel mit dem nimmermüden Wummern der Schiffsmaschinen diese herrliche Geräuschkomposition erzeugen, die fester Bestandteil der von mir so geliebten nächtlichen Zauberwelt an Deck ist. Es ist einfach unbeschreiblich schön.
Mit einem neuen Schatz an wieder ganz besonderen Eindrücken und Erlebnissen, aber auch an Momenten liebgewonnener und geradezu heimatlicher Vertrautheit suche ich am Ende einer wundervollen Reise, deren Wert auch der zwischenzeitliche Regen nicht schmälern kann, schließlich meine Kabine auf. Von dort aus kann ich am nächsten Morgen beobachten, wie am Rumpf der Fantasy ein Bunkerschiff andockt, was bereits seit Längerem nicht mehr in Oslo, sondern einmal wöchentlich in Kiel geschieht. Anders als Schweröl scheint Landstrom dagegen heute nicht sonderlich begehrt zu sein, denn zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich gegen Mittag in Richtung Bahnhof auf den Weg mache, bleibt die Landstromanlage ungenutzt.
Bis zum nächsten Jahr, liebe Fantasy! Und bis dahin mach es gut und hab immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!
zu meiner großen Freude hieß es für mich noch ein weiteres Mal in diesem Jahr: Color Fantasy, ich komme! Zugegebenermaßen mag man nun einwenden, dass meine vorherige Mini-Kreuzfahrt zu jenem Zeitpunkt doch gerade einmal gut vier Wochen zurücklag. Dennoch möge man mir zugutehalten, dass ich nach überstandenem Umzug gerade einer besonderen Erholung bedurfte und bis zum Beginn auf meiner neuen Arbeitsstelle zudem noch ein wenig Zeit hatte, die gefüllt werden wollte. Kurzum, die Gelegenheit war einfach wieder einmal viel zu günstig, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen, und die erforderlichen Klicks auf der Buchungsseite daher in Windeseile getätigt!
Wie bei meiner letzten Reise plane ich auch diesmal eine Vorabübernachtung im InterCity-Hotel mit ein, wo ich nach einer unkomplizierten Anreise mit der Bahn um sechs Uhr abends am Vortag eintreffe. Ob ich vielleicht heute der Stena-Line-Fähre beim Ablegen zuschauen kann, auf die ich mich auf meiner vorherigen Fahrt ja nun vergeblich gefreut hatte? Leider jedoch versetzt mich die Stena Scandinavica abermals, und ich kann mir ihren Verbleib nicht so recht erklären. Sollte sie nun schon seit mindestens vier Wochen in der Werft sein? Glücklicherweise sorgt einmal mehr die Color Carrier dafür, dass ich an diesem Abend dennoch nicht ohne Schiff auskommen muss. Und so lasse ich es mir trotz Regen auch diesmal nicht nehmen, beim Beladen der Frachtfähre zuzusehen und ihre Abfahrt zu beobachten, die heute erst um acht Uhr und damit, sofern sich ihr Fahrplan seit meiner letzten Reise nicht geändert hat, mit einstündiger Verspätung stattfindet.
Mein Hotelzimmer im vierten Stock bietet mir einen wahrhaft wundervollen Blick über den Hafen und damit am nächsten Morgen auch den Genuss einer für mich eher seltenen Fotoperspektive auf mein Lieblingsschiff. Die Stena Germanica ist, anders als ihre Schwester, ebenfalls planmäßig im Einsatz und komplettiert das Bild. Passend dazu ist auch das Wetter überaus fototauglich. Die Sonne scheint und lässt jede Erinnerung an den gestrigen Regen verblassen. Ich muss mich schon ein wenig zusammenreißen, mir die Ruhe für einige Fotos von dieser grandiosen Aussicht zu nehmen, bevor ich meiner Vorfreude und damit auch mir selbst dann endlich freien Lauf in Richtung Norwegenkai lassen kann.
Dort angekommen teilt mir der Blick auf meine Bordkarte sogleich mit, dass ich auf ein Neues in den Genuss einer Vierbettkabine komme, die sich allerdings in einer für mich ungewöhnlichen Wohnlage befindet. Habe ich bisher meist auf den Decks 8 oder 9 gewohnt, wurde ich zu meiner Überraschung nun auf Deck 11 einquartiert (backbords im hinteren Mittschiffsbereich). Und wie ich interessiert zur Kenntnis nehme, weist mein Domizil mit einer Verbindungstür zur Nachbarkabine zudem noch eine weitere Besonderheit auf.
Zu meinem größten Vergnügen ist dies für mich nun bereits die vierte Mini-Kreuzfahrt in Folge, die mit einem Gruß aus dem Schiffshorn beginnt. Da stört es mich auch nicht im Mindesten, dass sich die Sonne mittlerweile hinter einer mal mehr, mal weniger geschlossenen Wolkendecke versteckt hält und sich über die gesamte Fahrt hinweg auch nicht mehr hervorwagen wird. Ich bin damit vollkommen zufrieden, zumal uns am ersten Reisetag Regen gänzlich erspart bleibt.
Bei einer ersten Erkundung der oberen Decks fällt mir sehr schnell eine Veränderung auf: Die erst in diesem Sommer auf Deck 12 neu installierte Sun-Deck-Bar wurde zu meiner Verwunderung wieder entfernt. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass diese nach nur wenigen Monaten im Einsatz bereits der Vergangenheit angehören soll und vermute eher, dass sie während der Wintermonate witterungsgeschützt irgendwo aufbewahrt und im nächsten Frühjahr wieder aufgestellt werden wird.
Trotz der Wolken schimmert schließlich ein klein wenig Abendrot zu uns hindurch und vermittelt immerhin eine leise Ahnung von dem feurigen Spektakel, dass sich da, vor unseren Blicken weitgehend verborgen, am Himmel abspielt. Nur wenig später legt sich die Nacht über uns und lässt die Fantasy einmal mehr in diesem magischen Glanz erstrahlen, der die für mich ohnehin schon wundervolle Schiffswelt wieder einmal vollends verzaubert. Souverän meistert die Brückenbesatzung auch bei Dunkelheit die Unterquerung der Storebeltbrücke, bei deren Erreichen laut und deutlich eine Autohupe zu hören ist. Ich komme nicht umhin, dies als Gruß an die Fantasy aufzufassen, deren Anblick von dort oben aus gesehen einfach großartig sein muss. Doch obwohl ich mich an Bord mit einer bloßen Vorstellung dieses Bildes begnügen muss, würde ich mit den Insassen der Autos, die genau in diesem Moment über die Brücke rauschen, um nichts in der Welt den Platz tauschen wollen!
Nicht nur die teilweise blinkenden Lichter der Storebeltbrücke vermögen schon ein klein wenig an Weihnachten zu erinnern, auch die Promenade der Fantasy wurde für die herannahenden Feierlichkeiten bereits hübsch dekoriert. Für die von mir so geschätzte über das gesamte Schiff gespannte Lichterkette bin ich dann aber doch zu früh dran, was ich auch nicht anders erwartet hatte.
An Bord sind für Oslo am nächsten Tag eine Temperatur von drei Grad und Regen angesagt. Zwar kommt es mir deutlich milder vor, doch was den zweiten Teil betrifft, lag die Vorhersage leider völlig richtig. Bereits bei unserer Ankunft regnet es in Strömen, woran sich auch nach unserem Ablegen am Nachmittag zunächst nichts ändern wird. Nach einer Stippvisite an Deck, bei der ich zu meiner Freude und entsprechend meiner Vermutung auch die Color Carrier wiedersehe, ziehe ich es an diesem Tag daher vor, es mir bis zum Mittagessen in meiner Kabine gemütlich zu machen. Als ich pünktlich zur Öffnungszeit um ein Uhr dann in meine Lieblingsverköstigungseinrichtung an Bord, die Sports-und-Burger-Bar einkehre, bin ich dort zunächst noch ganz allein. Ein überaus freundlicher Herr in weißer Uniform und blauer Kochmütze nutzt diesen Moment und lässt mich wissen, dass ich für ihn offensichtlich keine Unbekannte mehr bin. Ganz plötzlich steht er an meinem Tisch, fragt, wie es mir geht und heißt mich willkommen. Ich freue mich sehr über diese nette Begegnung, die mich an das Gespräch mit der ebenso freundlichen Bedienung aus der Rüttelkammer auf meiner vorigen Reise erinnert, und in Gedanken stelle ich mir scherzhaft die Frage, wann denn nun eigentlich einmal der Kapitän kommt.
Auch heute lässt die Fantasy vor dem Ablegen einmal durchdringend von sich hören, was ich hocherfreut zur Kenntnis nehme. Die Regenwolken überhören dieses Signal jedoch geflissentlich und sehen unseren neuerlichen Aufbruch mitnichten als Grund, alle weiteren Wassermassen ab sofort bei sich zu behalten. Da hilft auch mein zögerlicher Einwand, dass die Fantasy doch mittlerweile ausreichend sauber ist, nicht weiter. Immerhin aber lässt der Regen im Oslofjord irgendwann etwas nach, um gegen Abend schließlich ein Einsehen mit uns zu haben und ganz aufzuhören. Schon längst habe ich mich da in mehr oder weniger wasserfester Kleidung bereits wieder nach draußen gewagt, um mir die Fjordpassage und überhaupt diese herrliche Atmosphäre an Deck trotz des tristen Wetters nicht entgehen zu lassen. Und bei genauem Hinsehen hält die Fahrt durch die Inselwelt bei all dem trüben Grau auch diesmal wieder kleine, aber feine Details parat, die sie - wie überhaupt die gesamte Reise - einmal mehr einzigartig machen: Überall in den Siedlungen funkeln zahlreiche Lichter von erleuchteten Fenstern und Straßenlaternen zu uns herüber und legen einen warmen, geradezu weihnachtlichen Glanz über die Landschaft. In den höheren Lagen ist passend dazu teilweise Schnee auszumachen.
Nach einer wie gestern ruhigen Passage des Skagerraks geschieht während meines Besuchs in der Rüttelkammer etwas für mich vollkommen Unerwartetes: Der Wind frischt mächtig auf und sorgt im Kattegat für so einige mit Schaumkronen verzierte Wellen, die nun zwar nicht unbedingt mit den Konsequenzen eines Orkans auf dem Skagerrak vergleichbar sein mögen, aber durchaus für etwas Bewegung im Schiff und die eine oder andere hübsche Gischtwolke sorgen. Erst gegen drei Uhr nachts hat sich die Lage allmählich wieder beruhigt, wobei der Wind noch immer kräftig weht und im Überfluss die Geräusche verursacht, die im Zusammenspiel mit dem nimmermüden Wummern der Schiffsmaschinen diese herrliche Geräuschkomposition erzeugen, die fester Bestandteil der von mir so geliebten nächtlichen Zauberwelt an Deck ist. Es ist einfach unbeschreiblich schön.
Mit einem neuen Schatz an wieder ganz besonderen Eindrücken und Erlebnissen, aber auch an Momenten liebgewonnener und geradezu heimatlicher Vertrautheit suche ich am Ende einer wundervollen Reise, deren Wert auch der zwischenzeitliche Regen nicht schmälern kann, schließlich meine Kabine auf. Von dort aus kann ich am nächsten Morgen beobachten, wie am Rumpf der Fantasy ein Bunkerschiff andockt, was bereits seit Längerem nicht mehr in Oslo, sondern einmal wöchentlich in Kiel geschieht. Anders als Schweröl scheint Landstrom dagegen heute nicht sonderlich begehrt zu sein, denn zumindest bis zu dem Zeitpunkt, als ich mich gegen Mittag in Richtung Bahnhof auf den Weg mache, bleibt die Landstromanlage ungenutzt.
Bis zum nächsten Jahr, liebe Fantasy! Und bis dahin mach es gut und hab immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel!