Hallo zusammen,
wie gut, dass Rosenmontag in Düsseldorf ein freier Tag ist! Denn was lässt sich hervorragend an einem verlängerten Wochenende unternehmen? Richtig, eine Mini-Kreuzfahrt mit Color Line! Und als ich festgestellt habe, dass an jenem Samstag auch noch die Fantasy, mein Lieblingsschiff, in Kiel sein würde, konnte mich wieder einmal nichts mehr aufhalten.
Über meine Anreise mit der Deutschen Bahn gibt es nichts zu meckern. Wie geplant erreiche ich Kiel um ca. halb elf Uhr, wo es bewölkt und meinen Erwartungen entsprechend auch recht frisch ist. Natürlich bin ich kleidungsmäßig nicht ganz unvorbereitet, und dann ist da ja auch noch die Fantasy, auf die mich schon wieder so sehr gefreut habe und bei deren Anblick mir sofort warm ums Herz wird. Bereits aus einiger Entfernung kann ich das typische und mir bestens vertraute Wummern vernehmen, und spontan denke ich mir: "Oha, nach Landstrom klingt das aber noch nicht!" Und richtig: Die in der Entstehung befindliche Landstromanlage macht nach wie vor nicht den Eindruck, als sei sie kurz vor der Fertigstellung (siehe mein Update unter Landstromversorgung am Norwegenkai ab Frühjahr 2019 geplant). Ich meine mich zu erinnern, dass deren Inbetriebnahme für Frühjahr geplant war. Aber gut, diese Zeitangabe ist natürlich relativ weit gefasst. Ich werde mich einfach überraschen lassen, wie es damit weitergeht.
Noch nie habe ich das Terminal zur Einschiffungszeit so leer erlebt! Geschätzt wollen mit mir zusammen vielleicht so etwa dreißig bis vierzig Personen an Bord, so dass sich noch nicht einmal eine wirkliche Schlange bildet. Und dann ist es endlich so weit! Oh, wie ich es liebe, der Fantasy in der Gangway langsam aber sicher immer näher zu kommen, um mit dem ersten Schritt an Bord sogleich wieder in diese herrliche und so wohlig vertraute Schiffsatmosphäre einzutauchen!
Meine bevorzugte Kabinenkategorie ist nach wie vor die Drei-Sterne-Zweibettaußenkabine. Diese soll sich laut Bordkarte diesmal auf Deck 10 befinden. (Dort habe ich schon lange nicht mehr gewohnt, sondern wurde bisher meist auf Deck 8 oder 9 untergebracht.) Doch was ist das?! Ich öffne die Tür und - stehe wie auf meiner letzten Reise vor einem Doppelbett! Nun ja, ein etwas gründlicher Blick auf meine Bordkarte hätte mir dies bereits vorab verraten und mir die Möglichkeit verschafft, beim Check-in noch einmal nachzufragen. Ob ich damit jedoch mehr Erfolg gehabt hätte als beim letzten Mal, bleibt dahingestellt. Womöglich ist das Schiff von norwegischer Seite her doch besser ausgelastet, als es der spärliche Andrang an deutschen Passagieren zunächst vermuten ließ. Nun, wie dem auch sei! Nur wenig später, als der Überraschungseffekt verflogen ist, ist mir die "Fehlzuteilung" schon gar nicht mehr wirklich wichtig. Hauptsache, ich habe ein Fenster! (Als Bullauge mag ich es angesichts der großzügigen Abmessungen gar nicht nennen!) Und ein Blick aus selbigem verrät mir, dass ich mich an Steuerbord wieder einmal genau mittschiffs oberhalb der Rettungsboote befinde.
Zwar bin ich alles in allem nun zufrieden, dennoch werde ich auch weiterhin hartnäckig meine Lieblingskategorie buchen. Mal schauen, was Color Line auf meiner nächsten Reise daraus macht...
Während des diesjährigen Werftaufenthaltes wurden auf der Promenade einige Veränderungen vorgenommen. Die Tapas Bar ist einer Sushi Bar gewichen, und auch die Bar Bella neben dem Pizzarestaurant präsentiert sich in neuem Design und mit einem, wie mir scheint, nicht mehr ganz so italienisch ausgerichteten Speisenangebot. Auf das Erscheinungsbild der Promenade insgesamt wirken sich diese Neuerungen, wie ich finde, jedoch nicht aus und wären mir, wenn ich es nicht vorher bereits gewusst hätte, womöglich noch nicht einmal sofort aufgefallen.
Darüber hinaus wurde auch der Observation Lounge besondere Aufmerksamkeit zuteil. Hier fallen mir ein neuer Teppichboden und neue Bezüge des langen Sofas gegenüber der Fensterfront auf, allerdings ebenfalls - zu meiner Erleichterung - ohne nennenswerte Veränderungen des Gesamtbildes. Des Weiteren gibt es neben der Rezeption bereits seit einiger Zeit einen neuen Infobildschirm, auf dem, anders als auf den kleineren Monitoren in den Treppenhäusern, fast durchgängig die Schiffsposition angezeigt wird, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Nach einem wieder einmal wundervollen ersten Reisetag, den ich wie üblich überwiegend an Deck verbracht habe, bekomme ich nach Mitternacht so eine Ahnung, dass ich dort wohl auch noch eine Weile bleiben werde: Die See beginnt unruhig zu werden! Und wie der erfahrene Color-Line-Bucher ja weiß, bietet das Kattegat häufig nur einen Vorgeschmack dessen, was einen auf dem Skagerrak erwartet...
Und meine (sehr freudigen) Erwartungen werden nicht enttäuscht. Welch ein Vergnügen, dem Geschehen von Deck 7 aus zuzuschauen! Die schräg von hinten herannahenden Wellen bringen schließlich merklich Bewegung ins Schiff, und ich denke mir, dass ein Doppelbett mittschiffs verglichen mit getrennten Betten am Bug in dieser Nacht vielleicht doch die bessere Alternative darstellt... Wobei mein Bett ziemlich lange auf mich warten muss. Die Wellenbewegungen und die Gischt sind im Licht der Schiffsbeleuchtung einfach unglaublich schön anzuschauen! Und dazu das Rauschen zusammen mit den Schiffsgeräuschen - es ist ein Genuss! Zum Schlafen bleibt mir daher mal wieder nur wenig Zeit...
Noch etwas verschlafen werfe ich um neun Uhr am nächsten Morgen den ersten Blick aus dem Fenster auf die graue, durch leichten Nebel oder tiefhängende Wolken verschleierte, winterliche Fjordlandschaft. (Für ein Hupkonzert allerdings ist die Sicht noch zu gut. ). In der Annahme, dass es draußen genauso kalt ist, wie es aussieht, mache ich vorbeugend von meiner vollen Wintermontur Gebrauch. Doch beim Betreten von Deck 13 stelle ich überrascht fest, dass es bei Weitem nicht so frostig ist wie gedacht. Meinem Empfinden nach liegen die Temperaturen eher im oberen einstelligen Plusbereich. Zudem weht nur ein schwacher Wind. Leider regnet es allerdings, so dass ich mich, nachdem die Fantasy an die Landstromversorgung angeschlossen wurde, zunächst wieder in die Kabine zurückziehe. Als sich dann aber im Verlauf des Vormittags die Sonne erfolgreich gegen die Regenwolken zur Wehr zu setzen vermag, steht einem gemütlichen Deckspaziergang nichts mehr im Wege, bis ich um ein Uhr gleich nach dem Öffnen der Sports und Burger Bar dort zum Mittagessen einkehre.
Als die Fantasy sich pünktlich wieder auf den Weg macht, warte ich gespannt auf das von mir so geliebte Hornsignal. Leider gehe ich diesmal jedoch leer aus. Und überhaupt bleibt der Knopf für das Typhon während der gesamten Reise über unberührt. Schade - aber in Relation zur Fahrt in ihrer Gesamtheit mit ihren bereits jetzt so zahlreichen und wertvollen neuen Eindrücken dann doch zu verschmerzen. Und die nächste Reise kommt bestimmt...
Auf der Fahrt durch die Schärenlandschaft bekomme ich an diesem Tag zum ersten Mal den jüngsten Flottenzuwachs der Color Line, die Frachtfähre Color Carrier, zu Gesicht wie sie uns auf ihrem Weg gen Oslo entgegenkommt. Bisher kannte ich sie nur von Fotos aus dem Internet und freue mich, sie nun in natura zu erleben.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass auch an diesem Tag durchaus wieder (oder noch immer, wie man's nimmt) mit Seegang zu rechnen sei. Dagegen habe ich nun wahrlich nichts einzuwenden! Während wir uns dem Ende des Oslofjords nähern, wird es dann auch wieder spürbar windiger, begleitet von den ersten kleineren Wellen. Die Wolken haben sich mittlerweile vollständig verzogen. Eingerahmt vom satten Blau des Himmels und des Meeres lässt das Sonnenlicht die Fantasy regelrecht erstrahlen - ein einfach wunderschöner Anblick, der im Zusammenwirken mit den Geräuschen von Schiff und Wind eine geradezu magische Stimmung erzeugt.
Der Seegang nimmt zu. Die Wellen kommen aus derselben Richtung wie in der vorigen Nacht und treffen die Fantasy nun schräg von vorn. Immer wieder preschen herrliche Gischtwolken am Rumpf hervor, um kurz darauf krachend wieder auf dem Wasser aufzuschlagen - für mich ein wahres Fest! Ich lasse das Spektakel in den nächsten Stunden kaum mehr aus den Augen. Irgendwann zwischendrin geht ein heftiger Ruck durch das Schiff, gefolgt von einem ganz besonders beeindruckenden Exemplar einer Gischt-Fontäne. Gerade noch rechtzeitig trete ich einige Schritte von der Reling zurück, um meine Kamera in Sicherheit zu bringen.
Auch als wir uns schon längst wieder in ruhigeren Gefilden befinden, ist es nach wie vor sehr windig. Immer wieder fegen Böen über die oberen Decks hinweg, wo ich noch bis in die frühen Morgenstunden einmal mehr diese besondere nächtliche Atmosphäre genieße. Es ist einfach herrlich. Und überhaupt war die gesamte Reise wieder ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis für mich. Derart bereichert mache ich mich schließlich in Kiel auf den Weg an Land.
Doch als ich als Nachzügler im Terminal eintreffe, erlebe ich eine kleine Premiere: Ich gerate ganz unverhofft in die Zollkontrolle! Da ich dies bisher noch nicht erlebt habe, reagiere ich zunächst überrascht. Letztlich ist aber alles vollkommen harmlos. Der Beamte fragt mich, ob ich etwas zu verzollen hätte, was nicht der Fall ist, und wirft noch kurz einen Blick in die Color-Line-Tüte, in der sich ein paar kleine Souvenirs befinden - fertig. Na, auch mal eine interessante Erfahrung!
Liebe Fantasy, es war wieder wunderschön mit dir und ich freue mich schon auf die nächste Fahrt, die ich mittlerweile auch bereits für Mai wieder gebucht habe!
wie gut, dass Rosenmontag in Düsseldorf ein freier Tag ist! Denn was lässt sich hervorragend an einem verlängerten Wochenende unternehmen? Richtig, eine Mini-Kreuzfahrt mit Color Line! Und als ich festgestellt habe, dass an jenem Samstag auch noch die Fantasy, mein Lieblingsschiff, in Kiel sein würde, konnte mich wieder einmal nichts mehr aufhalten.
Über meine Anreise mit der Deutschen Bahn gibt es nichts zu meckern. Wie geplant erreiche ich Kiel um ca. halb elf Uhr, wo es bewölkt und meinen Erwartungen entsprechend auch recht frisch ist. Natürlich bin ich kleidungsmäßig nicht ganz unvorbereitet, und dann ist da ja auch noch die Fantasy, auf die mich schon wieder so sehr gefreut habe und bei deren Anblick mir sofort warm ums Herz wird. Bereits aus einiger Entfernung kann ich das typische und mir bestens vertraute Wummern vernehmen, und spontan denke ich mir: "Oha, nach Landstrom klingt das aber noch nicht!" Und richtig: Die in der Entstehung befindliche Landstromanlage macht nach wie vor nicht den Eindruck, als sei sie kurz vor der Fertigstellung (siehe mein Update unter Landstromversorgung am Norwegenkai ab Frühjahr 2019 geplant). Ich meine mich zu erinnern, dass deren Inbetriebnahme für Frühjahr geplant war. Aber gut, diese Zeitangabe ist natürlich relativ weit gefasst. Ich werde mich einfach überraschen lassen, wie es damit weitergeht.
Noch nie habe ich das Terminal zur Einschiffungszeit so leer erlebt! Geschätzt wollen mit mir zusammen vielleicht so etwa dreißig bis vierzig Personen an Bord, so dass sich noch nicht einmal eine wirkliche Schlange bildet. Und dann ist es endlich so weit! Oh, wie ich es liebe, der Fantasy in der Gangway langsam aber sicher immer näher zu kommen, um mit dem ersten Schritt an Bord sogleich wieder in diese herrliche und so wohlig vertraute Schiffsatmosphäre einzutauchen!
Meine bevorzugte Kabinenkategorie ist nach wie vor die Drei-Sterne-Zweibettaußenkabine. Diese soll sich laut Bordkarte diesmal auf Deck 10 befinden. (Dort habe ich schon lange nicht mehr gewohnt, sondern wurde bisher meist auf Deck 8 oder 9 untergebracht.) Doch was ist das?! Ich öffne die Tür und - stehe wie auf meiner letzten Reise vor einem Doppelbett! Nun ja, ein etwas gründlicher Blick auf meine Bordkarte hätte mir dies bereits vorab verraten und mir die Möglichkeit verschafft, beim Check-in noch einmal nachzufragen. Ob ich damit jedoch mehr Erfolg gehabt hätte als beim letzten Mal, bleibt dahingestellt. Womöglich ist das Schiff von norwegischer Seite her doch besser ausgelastet, als es der spärliche Andrang an deutschen Passagieren zunächst vermuten ließ. Nun, wie dem auch sei! Nur wenig später, als der Überraschungseffekt verflogen ist, ist mir die "Fehlzuteilung" schon gar nicht mehr wirklich wichtig. Hauptsache, ich habe ein Fenster! (Als Bullauge mag ich es angesichts der großzügigen Abmessungen gar nicht nennen!) Und ein Blick aus selbigem verrät mir, dass ich mich an Steuerbord wieder einmal genau mittschiffs oberhalb der Rettungsboote befinde.
Zwar bin ich alles in allem nun zufrieden, dennoch werde ich auch weiterhin hartnäckig meine Lieblingskategorie buchen. Mal schauen, was Color Line auf meiner nächsten Reise daraus macht...
Während des diesjährigen Werftaufenthaltes wurden auf der Promenade einige Veränderungen vorgenommen. Die Tapas Bar ist einer Sushi Bar gewichen, und auch die Bar Bella neben dem Pizzarestaurant präsentiert sich in neuem Design und mit einem, wie mir scheint, nicht mehr ganz so italienisch ausgerichteten Speisenangebot. Auf das Erscheinungsbild der Promenade insgesamt wirken sich diese Neuerungen, wie ich finde, jedoch nicht aus und wären mir, wenn ich es nicht vorher bereits gewusst hätte, womöglich noch nicht einmal sofort aufgefallen.
Darüber hinaus wurde auch der Observation Lounge besondere Aufmerksamkeit zuteil. Hier fallen mir ein neuer Teppichboden und neue Bezüge des langen Sofas gegenüber der Fensterfront auf, allerdings ebenfalls - zu meiner Erleichterung - ohne nennenswerte Veränderungen des Gesamtbildes. Des Weiteren gibt es neben der Rezeption bereits seit einiger Zeit einen neuen Infobildschirm, auf dem, anders als auf den kleineren Monitoren in den Treppenhäusern, fast durchgängig die Schiffsposition angezeigt wird, was mir persönlich sehr gut gefällt.
Nach einem wieder einmal wundervollen ersten Reisetag, den ich wie üblich überwiegend an Deck verbracht habe, bekomme ich nach Mitternacht so eine Ahnung, dass ich dort wohl auch noch eine Weile bleiben werde: Die See beginnt unruhig zu werden! Und wie der erfahrene Color-Line-Bucher ja weiß, bietet das Kattegat häufig nur einen Vorgeschmack dessen, was einen auf dem Skagerrak erwartet...
Und meine (sehr freudigen) Erwartungen werden nicht enttäuscht. Welch ein Vergnügen, dem Geschehen von Deck 7 aus zuzuschauen! Die schräg von hinten herannahenden Wellen bringen schließlich merklich Bewegung ins Schiff, und ich denke mir, dass ein Doppelbett mittschiffs verglichen mit getrennten Betten am Bug in dieser Nacht vielleicht doch die bessere Alternative darstellt... Wobei mein Bett ziemlich lange auf mich warten muss. Die Wellenbewegungen und die Gischt sind im Licht der Schiffsbeleuchtung einfach unglaublich schön anzuschauen! Und dazu das Rauschen zusammen mit den Schiffsgeräuschen - es ist ein Genuss! Zum Schlafen bleibt mir daher mal wieder nur wenig Zeit...
Noch etwas verschlafen werfe ich um neun Uhr am nächsten Morgen den ersten Blick aus dem Fenster auf die graue, durch leichten Nebel oder tiefhängende Wolken verschleierte, winterliche Fjordlandschaft. (Für ein Hupkonzert allerdings ist die Sicht noch zu gut. ). In der Annahme, dass es draußen genauso kalt ist, wie es aussieht, mache ich vorbeugend von meiner vollen Wintermontur Gebrauch. Doch beim Betreten von Deck 13 stelle ich überrascht fest, dass es bei Weitem nicht so frostig ist wie gedacht. Meinem Empfinden nach liegen die Temperaturen eher im oberen einstelligen Plusbereich. Zudem weht nur ein schwacher Wind. Leider regnet es allerdings, so dass ich mich, nachdem die Fantasy an die Landstromversorgung angeschlossen wurde, zunächst wieder in die Kabine zurückziehe. Als sich dann aber im Verlauf des Vormittags die Sonne erfolgreich gegen die Regenwolken zur Wehr zu setzen vermag, steht einem gemütlichen Deckspaziergang nichts mehr im Wege, bis ich um ein Uhr gleich nach dem Öffnen der Sports und Burger Bar dort zum Mittagessen einkehre.
Als die Fantasy sich pünktlich wieder auf den Weg macht, warte ich gespannt auf das von mir so geliebte Hornsignal. Leider gehe ich diesmal jedoch leer aus. Und überhaupt bleibt der Knopf für das Typhon während der gesamten Reise über unberührt. Schade - aber in Relation zur Fahrt in ihrer Gesamtheit mit ihren bereits jetzt so zahlreichen und wertvollen neuen Eindrücken dann doch zu verschmerzen. Und die nächste Reise kommt bestimmt...
Auf der Fahrt durch die Schärenlandschaft bekomme ich an diesem Tag zum ersten Mal den jüngsten Flottenzuwachs der Color Line, die Frachtfähre Color Carrier, zu Gesicht wie sie uns auf ihrem Weg gen Oslo entgegenkommt. Bisher kannte ich sie nur von Fotos aus dem Internet und freue mich, sie nun in natura zu erleben.
Mir ist zu Ohren gekommen, dass auch an diesem Tag durchaus wieder (oder noch immer, wie man's nimmt) mit Seegang zu rechnen sei. Dagegen habe ich nun wahrlich nichts einzuwenden! Während wir uns dem Ende des Oslofjords nähern, wird es dann auch wieder spürbar windiger, begleitet von den ersten kleineren Wellen. Die Wolken haben sich mittlerweile vollständig verzogen. Eingerahmt vom satten Blau des Himmels und des Meeres lässt das Sonnenlicht die Fantasy regelrecht erstrahlen - ein einfach wunderschöner Anblick, der im Zusammenwirken mit den Geräuschen von Schiff und Wind eine geradezu magische Stimmung erzeugt.
Der Seegang nimmt zu. Die Wellen kommen aus derselben Richtung wie in der vorigen Nacht und treffen die Fantasy nun schräg von vorn. Immer wieder preschen herrliche Gischtwolken am Rumpf hervor, um kurz darauf krachend wieder auf dem Wasser aufzuschlagen - für mich ein wahres Fest! Ich lasse das Spektakel in den nächsten Stunden kaum mehr aus den Augen. Irgendwann zwischendrin geht ein heftiger Ruck durch das Schiff, gefolgt von einem ganz besonders beeindruckenden Exemplar einer Gischt-Fontäne. Gerade noch rechtzeitig trete ich einige Schritte von der Reling zurück, um meine Kamera in Sicherheit zu bringen.
Auch als wir uns schon längst wieder in ruhigeren Gefilden befinden, ist es nach wie vor sehr windig. Immer wieder fegen Böen über die oberen Decks hinweg, wo ich noch bis in die frühen Morgenstunden einmal mehr diese besondere nächtliche Atmosphäre genieße. Es ist einfach herrlich. Und überhaupt war die gesamte Reise wieder ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis für mich. Derart bereichert mache ich mich schließlich in Kiel auf den Weg an Land.
Doch als ich als Nachzügler im Terminal eintreffe, erlebe ich eine kleine Premiere: Ich gerate ganz unverhofft in die Zollkontrolle! Da ich dies bisher noch nicht erlebt habe, reagiere ich zunächst überrascht. Letztlich ist aber alles vollkommen harmlos. Der Beamte fragt mich, ob ich etwas zu verzollen hätte, was nicht der Fall ist, und wirft noch kurz einen Blick in die Color-Line-Tüte, in der sich ein paar kleine Souvenirs befinden - fertig. Na, auch mal eine interessante Erfahrung!
Liebe Fantasy, es war wieder wunderschön mit dir und ich freue mich schon auf die nächste Fahrt, die ich mittlerweile auch bereits für Mai wieder gebucht habe!