Fantasy im Februar

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    • Fantasy im Februar

      Letzte Woche war es soweit, unsere Tour mit der Fantasy stand an:

      Gegen kurz vor 6 Uhr verliessen wir den Bahnhof unserer Heimatstadt und erreichten Hamburg ein paar Stunden später. Nach einem kurzem Frühstück in der DB Lounge (Croissant und Cafe bzw. warmes Schoki) ging es weiter nach Kiel, wo wir kurz vor 11 eintrafen.

      Vom Bahnhof ging es noch einmal kurz in die benachbarte, recht großzügige Einkaufspassage um ein paar letzte Besorgungen zu erledigen. Anschließend begabgen wir uns über die Hafenbrücke zum Terminal der Color Line.

      Das Einchecken geschah problemlos und man bat uns danach in die Lounge. Besagter Wartebereich befindet sich in der oberen Etage des Terminal und bietet eine Auswahl an Getränken und interessanter maritimer Literatur zur Einstimmung auf die Fahrt. Snacks wie z.B. in Form eines Sandwiches wie bei der DB gab es leider nicht, aber ich hatte eh noch keinen allzu großen Hunger.

      Nach einiger Zeit wurden wir dann von einem Mitarbeiter der Rederrei abgeholt und über einen Fahrstuhl zum Boarding Berreich gebracht. Hier mussten wir unsere Karten einlesen und uns noch einmal kurz von einem Zoll WauWau beschnuppern lassen, anschließend ging es dann durch eine lange Gangway zum Schiff.

      Gleich nach dem Betreten der sehr großzügigen Kabine fiel mir ein großer Fleck auf dem Kissen im Fenster auf. Ebenso befanden sich einige Fussel auf dem Bettlacken sowie eine halb angefangene Flasche Wasser in der sonst reichlich bestückten Minibar. Zunächst wollte ich dies monieren, nach telefonischer Rücksprache mit einigen meiner Mitreisenden, die ähnliches in Ihren Kabinen hatten, beschloss ich es als den hier üblichen Standart abzutun.

      Da noch etwas Zeit zur Abfahrt war, beschloss ich meine Mitreisenden zu besuchen. Zwar sind die Suiten über einen seperaten Türkartencheck von den anderen Bereichen des Schiffes abgetrennt, jedoch lassen sich mit einer Karte von Deck 12 auch die Eingänge in den anderen Decks öffnen. Zwischen den U-Förmigen Korridoren der Suiten befindet sich übrigens ein seperater öffentlicher Gang mit Innenkabinen der am Ende über eine geschlossene, aber nicht abgeschlossene Tür verfügt über die ein Jeder dann doch zum Suiten Berreich gelangen kann :rolleyes: .

      Nachdem wir uns dann bei einem ersten Getränk versammelt hatten, begaben wir uns zur Rezeption um den Obstkorb zu bestellen und unseren Internetzugang freizuschalten. Leider war die dort tätige Angestellte genauso freundlich wie Technikgewandt. Auf die Frage nach einem Kabel meinte sie, dies sei nicht erforderlich da das Schiff ja "Wireless" sei und man brauche nur zu Warten was der Computer macht und dann das Passwort einzugeben. Ausserdem sei es nicht möglich mehrere Codes pro Kabine zu bekommen da diese Abgezählt sein. Da ich keine Lust auf eine Diskussion hatte, beschloss ich mit meinen Mitreisenden zum Sonnendeck zu gehen um die Abfahrt zu verfolgen.

      Leider war die Observation Lounge voll besetzt und so beschlossen wir das Spa aufzusuchen. Wer eine Suite gebucht hat, kann übrigens bedenkenlos im Bademantel die ein oder zwei Stockwerke erklimmen, denn der Berreich befindet sich ganz vorne im Schiff. Das Spa selbst ist mit verschiedenen Fitnessgeräten ausgestattet und vefügt ausseredem über 2 Whirpool sowie je zwei (Dampf-)Saunen im Damen und Herren Berreich. Ein Highlight sind zweifelsohne die Massagesessel welche einen mit recht gesunder Härte kostenfrei Durchkneten.

      Für die Hydrierung nach dem Saunagang stehen Krüge mit Fruchtwasser bereit, gegen ein Entgeld gibt es an der Bar aber auch andere Getränke. Nach fast zwei Stunden im Spa und einem kurzen Nickerchen ging es dann gegen Abend auf die Promenade, wo wir beim Italiener das Abendessen einnahmen.

      Die Speisen wurden alle zweifelsohne frisch zubereitet, jede Pizza sah ein wenig anders aus und wurde gerade erst "geknetet". Ich selbst hatte an diesem Abend die Pasta mit Meeresfrüchten bestellt, jedoch war diese im Geschmack leider sehr nüchtern und bedurfte einiger Nachwürze. Auf dem Weg vom Restaurant zur Show Lounge besuchten wir noch einmal die Rezeption wo nun eine andere Kollegin ihren Dienst tat.

      Sie war sehr freundlich und gab uns sowohl die nötigen Kabel als auch einen weiteren Code mit welchem wir auf der Promenade unsere Smartphones benutzen konnten (Stichwort: WhatsApp und Skype). Jetzt ging es in die Show und wir fanden trotz unserer Personenanzahl noch gute Plätze in der zweiten Reihe von wo aus wir einen guten Ausblick auf die Vorführung hatten.

      Die Vorstellung selbst hat mir gut gefallen. Sicherlich ist das ganze nicht mit einer der Stage Shows wie König der Löwen oder Mamma Mia zu vergleichen, aber dort bezahlt man ja auch ja bis zu 100 Euro für eine Karte. Die musikalischen Leistungen ließen kaum etwas zu Wünschen übrig und ein besonderes Highlight war sicherlich das Tanzpaar Svetlana und (O-Ton"ist doch egal wie der Kerl heisst") das insbesondere die Herren beeindruckte. Die Songauswahl bestand aus vielen bekannten Songs mit Mitsinggarantie, hätte jedoch noch etwas dynamischer und schneller sein können.

      Nach der Haupt-Show gab es noch eine kurze Lasershow der es jedoch meiner Meinung nach an der passenden akustischen Atmosphäre mangelte. Im Anschluss spielte eine Band auf, deren Frontsängerin jedoch mit den Artists aus der Show sowohl optisch als auch akustisch nicht mithalten konnte.

      Daher beschlossen wir bei einem Drink an der Minibar den weiteren Abend zu planen. Nach dem aus einem Drink Einige geworden waren, verschlug es uns gegen 11:30 in den Nightclub. Im Fahrstuhl trafen wir dann wieder Tänzerin Svetlana, die jedoch noch eine Etage höher fuhr als wir - schade.

      Entgegen aller Vermutungen und von mir studierter Testberichte war dieser überaus gut besucht und das vor allem von jungen Leuten aus Deutschland. Auf Nachfrage erfuhr ich von nicht wenigen das diese Ihre Reise über die Mydealz Aktion gebucht hatten und nun das gesparte Geld in 6 Euro teures Heineken von der Bar "investierten" :D.

      Die Musikauswahl entsprach der einer durchschnittlichen deutschen Großstadtdisko mit den entsprechenden Titeln. Das ist zwar nicht unbedingt mein Geschmack aber wenn man gemeinsam mit Freunden reist und die Stimmung ausgelassen fröhlich ist kann man darüber dann auch ohne Probleme hinweggsehen.

      Gegen 4 Uhr verschlug es mich dann ins Bett und auch hier möchte ich noch mal die Vorzüge des Schiffes loben. Während man anderswo nach dem Feiern noch Stundenlang mit dem Taxi oder der U-Bahn nach Hause irrt, braucht man hier nur wenige Schritte bis zur Kabine - priceless.

      Gegen 8:30 klingelte dann der Wecker und nach einer kurzen Dusche (wozu ist da eigentlich ein Sitz in der Duschkabine ?) ging es zum Frühstück in das Observation UFO. Bei Spiegelei und Bacon gab es einen sehr schönen Ausblick auf den Fjord obgleich das Wetter etwas grau und versuppt war. Nach und nach trafen auch meine Mitreisenden ein und so verfolgten wir gemeinsam die Ankunft in Oslo.

      Als wir das Ufo um kurz nach 10 verliessen war das Frühstück übrigens immernoch voll aufgebaut, nur so als Hinweis für die Langschläfer. Im Anschluss gingen meine Mitreisenden wieder zurück in ihre Kojen um noch eine Mütze Schlaf abzugreifen und so beschloss ich Oslo auf eigene Faust zu erkunden.

      So begab ich mich zu Fuss auf einen langen aber recht interessanten Fußmarsch in die Stadt. An der Aker Brygge traf interessanterweise etliche der Nightclub besucher vom Schiff wieder. Nach gut 2 Stunden in der verschneiten Stadt, begab ich mich wieder zum Terminal. Hier besuchte ich noch kurz die Lounge um ein warmes Schoki zu trinken und begab mich anschließend wieder auf das Schiff.

      Da mich die Müdigkeit überkamm schnappte ich mir kurzer Anhand die Sofakissen und meine Decke und legte mich für ein Nickerchen in das Erknerfenster der Kabine (zwar ein Wenig kühl, abe man hat genug Platz). Als ich wieder auffwachte spielte gerade die Ansage zum Ablegen des Schiffes und ich verfolgte das Auslaufen aus dem Hafen.

      Als wir Oslo verlassen hatten begab ich mich für eine kurze Fototour auf das Sonnendeck und schrieb noch ein paar Postkarten an die Verwandschaft. Dannach ging es noch einmal zum Spa und schließlich zum gemeinsamen Abendessen beim Italiener.

      Es folgten ein Besuch in der Show, ein paar Runden in der Spielarkade (der Air Hockey Tisch verschluckt Münzen !!) und eine weitere Nacht im Club. Anscheinend befand sich nun ein Kongress an Bord des Schiffes und so traf ich zu später Stunde nicht wenige norwegische Anzugträger welche mehr oder weniger angeschwippst waren.

      Das hatte natürlich auch einen Einfluss auf das Publikum im Club, das jetzt zur Mehrheit aus Norwegern bestand. Zur Stimmung trat dies jedoch keinen Abbruch bei und so blieb ich bis um 4:30 die Musik verstummte. Nach einer kurzen Nacht gab es dann um 9 Uhr wieder Frühstück und um kurz nach 10 Uhr begaben wir uns zum Bahnhof um nach Hause zu fahren.

      Alles in Allem hat sich die Fahrt wirklich sehr gelohnt. Es war ein tolles Erlebnis und es hat Spaß gemacht viele neue Leute kennenzulernen. Von der Ausstattung her steht die Fähre einem modernen Hotel Resort oder Kreuzfahrtschiff in nichts nach und es fällt schon fast schwer als Gast in der Kürze der Zeit sämtliche Einrichtungen abzuklappern.

      Insgesamt vermisst habe ich jedoch ein Wenig Herzlichkeit beim Personal. Nun ist die norwegische Kultur generell ja noch ein wenig Kühler und distanzierter als die (Nord)deutsche, dennoch wäre es schön wenn das Bordpersonal ein wenig Wärme in die Serviceroutine brächte (Grüßen, Lächeln, etc.)

      Das Preisniveau ist zwar etwas höher, aber durchaus vergleichbar mit 4 oder 5 Sterne Resorts in Deutschland. Leider ist die Fahrt sehr kurz, aber es ist ja auch nur eine "Mini" Cruise. Auf jeden Fall kann ich die Reise sehr empfehelen und möchte mich noch einmal Abschließend für die gute Beratung hier im Forum bedanken.

      Nach der Cruise ist vor der Cruise, das war bestimmt nicht das letzte Mal mit der Color Line ;)