3.1.-5.1.11 auf der Color Fantasy
So, bevor gar nichts mehr daraus wird, hier nun zumindest mein kurzer, subjektiver, Bericht:
Die Anreise bis Kiel haben wir wegen des Wetters um einen Tag vorverlegt und die Nacht im Hotel am Schwedenkai verbracht. Dazu habe ich einen kleinen, gesonderten Bericht geschrieben.
Als wir ankamen waren die Parkplätze voll. Deshalb hat mein Mann unseren Sohn und mich samt Gepäck am Terminal aus dem Auto gelassen und hat im ZOB geparkt. Genau zwischen ZOB und Terminal gibt es eine Brücke, so dass der Weg zu Fuß überhaupt kein Thema war.
Oben angekommen, bekam ich erstmal einen riesigen Schrecken, weil die Menschenschlange sehr lang war. Aber entgegen aller Vermutungen ging es rasch vorwärts und die Wartezeit betrug vielleicht 10 Minuten.
Dann noch mal schnell vor die Tür und eine rauchen, bevor es losgeht. Inzwischen war GG auch schon wieder zurück und auf der Suche nach uns. Zum Glück hat man heute mobile Telefone, so dass wir uns letzten Minuten vor der Abfahrt nicht mit endloser Sucherei verbringen mussten.
Dann ging es endlich los. Diese Menschenschlange war schon beeindruckend. Langsam, sehr langsam, ging es in den Schiffsbauch. Wir hatten eine einfache 3* Kabine mit Fenster auf Deck 8. Dort nur schnell die Taschen abgestellt und ab zur Observation Lounge. Dort waren tatsächlich noch drei Sitzplätze an der Bar frei. Wir Erwachsenen haben einen Kaffee bestellt, unser Zwerg hat sich einen alkoholfreien Cocktail gegönnt. So hatten wir einen guten Blick über die Kieler Förde. Nachdem es unserem Zwerg zu langweilig wurde, ging es erstmal ab in die Kabine. GG hat das dritte (und vierte) Bett zum Glück gleich entdeckt. Die Betten wurden eingeteilt, dicke Mama nach unten, Vater und Sohn in die obere Etage. So hatten wir auf dem Sofa noch die Möglichkeit Dinge abzulegen und auch zu sitzen. Die Kabine war recht klein. Da ich Camping wegen der Enge auch nicht besonders mag, war ich schon froh, dass es nur zwei Nächte sind. Der Waschraum hat mich aber sehr verblüfft. Alles da, ausgesprochen geräumig im Vergleich zu einer Nasszelle im Wohnmobil und auch noch völlig nett eingerichtet. Hell genug um sich die nackte Wahrheit aus dem Gesicht zu schminken.
Dann war noch etwas Zeit, um eine zu rauchen (draußen, mittlerweile regnete es auch schon) und das Schiff zu besichtigen.
Tja, was soll ich sagen. Die Flure sind schon ganz schön lang und langweilig. Um von A nach B zu kommen, haben wir kilometerweise Flur hinter uns gebracht. Die Promenade war hübsch dekoriert und die gläsernen Aufzüge sehr hübsch, aber irgendwie fanden wir das langweilig. Es erinnerte mich etwas an ein großes Möbelhaus in unserer Gegend (nicht das schwedische).
Wir hatten Halbpension mitgebucht und das kann ich jedem empfehlen. Das Buffet sollte eigentlich für jeden genug Auswahl haben. Ich esse gern, aber am liebsten Salat und Fisch und hatte eine gute Auswahl, so dass ich gar nicht wusste, was ich auslassen soll. Hemmungslos habe ich geschlemmt. GG und Zwerg waren etwas zurückhaltender, weil sie nicht wussten, ob man noch seekrank wird :-).
Die See war ruhig. Alles ok.
Nach dem Essen wollten wir uns die Show ansehen, aber leider gab es nicht mal mehr Stehplätze. Also haben wir den Rest des Abends verplempert um uns für die zweite Show anzustellen. Nun ja, wir haben so weit vorne gesessen, dass jeder Schweißtropfen der Schauspieler sichtbar war. Etwas weiter hinten wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen. Getränke konnte man während der Show nicht ordern. Das Bier aus der Erstbestellung musste reichen.
Die große Überraschung zum Schluß: die rechte Seite der Show Lounge wurde für Raucher geöffnet. Aber das Personal hatte viel zu tun und unser Kind fing an zu quengeln. So sind wir dann ohne ein weiteres Getränk gegangen.
Dann habe ich mich mal erkundigt, wo man denn morgens früh rauchen könne. Leider war der Weg in die Disco oder ins Casino für mich von der Kabine zu weit, so dass ich den echten Raucher- Härtetest bestehen musste: Augen noch nicht ganz auf und versuchen ohne Kaffee und Zigarette wach zu werden. Ich habe nicht bestanden und bin in Jeans und Nachthemd vor dem Duschen erstmal an Deck, habe Schnee und Eis getrotzt und war tatsächlich nicht die Einzige, die sich dem morgendlichen Glimmstengel nicht versagen wollte.
Dann ab in die Dusche und ran ans Frühstücksbuffet. Das Frühstück entsprach meinen Vorstellungen eher nicht. Ich habe etwas gegessen, aber es gab nicht einmal Lachs und den hatte ich nach dem großartigen Abendessen erwartet. Aber ich bin auch satt geworden und habe mich schon auf das Abendessen gefreut.
Da wir den Busausflug gebucht hatten, mussten wir uns nach dem Frühstück schon etwas beeilen. Schnell noch mal in den Schneesturm und ungemütlich eine rauchen, danach Sachen zusammen suchen und auf Deck 7 in die Schlage stellen. Diese Enge hat uns nicht gefallen.
Die Bustour war sehr interessant. Ich hätte die Führung auch noch doppelt so lange aushalten können. Die Zeiten an den einzelnen Stationen (Holmenkollen, Skulpturenpark und Vikingermuseum) waren recht kurz aber die Führung informativ. Vor allem war man endlich mal wieder ohne Fahrtwind an der frischen Luft.
Was wir nach der Abfahrt gemacht haben, weiß ich leider nicht mehr. Ich war inzwischen froh, dass es wieder zurück geht. Die Enge auf dem Schiff, kein ungefiltertes Tageslicht und die ausgesprochen schlechte Luft überall störte uns sehr. Das Abendessen war weniger üppig wie am ersten Abend. Jetzt schaukelte das Schiff auch etwas und mein Sohn meinte, es ginge ihm nicht gut. Ich wurde unerträglich müde und konnte die Augen kaum noch aufhalten. Deshalb habe ich mich doch glatt beizeiten ins Bett verkrochen und meine „Männer“ sich selbst überlassen. Ich habe durchgeschlafen bis morgens um 6 Uhr. Kind &Kegel haben sich die zweite Show angesehen und sind dann auch ins Bett.
Am nächsten Morgen Frühstück, Sachen packen und anstellen. Ich war nicht traurig, wieder raus zu kommen.
Wenn wir die Fahrt noch mal machen sollten, dann nur mit einem längeren Aufenthalt in Norwegen und auf jeden Fall im Sommer. Am liebsten auch mit Balkonkabine, falls es mal welche gibt. Wir haben ein Haus mit Garten und leben auf dem Land. Ich muß zwischendurch einfach an die Luft, egal ob mit oder ohne Glimmstengel. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.
Die Mitarbeiter waren überall sehr aufmerksam, wenn sie denn nur Gelegenheit hatten. Dort zu arbeiten muß Schwerstarbeit sein. Ich könnte mir für jede Abteilung ohne weiteres noch mindestens 1-2 Mitarbeiter mehr vorstellen, ohne dass jemand herumstehen muß.
An Taschengeld auf dem Schiff haben wir ziemlich genau 250 Euro ausgegeben. Davon gingen etwa 100 € für den Ausflug weg, der Rest war für Getränke und Trinkgeld. Und wir haben den NOK schon zweimal umgedreht, bevor wir bestellt haben. Alkohol trinken wir eher nicht und trotzdem war unser Budget zu knapp. Ich hätte für uns drei doch mindestens 100 € mehr einplanen sollen. Das macht alles etwas angenehmer. Wegen der witterungsbedingten Vorab- Übernachtung haben wir uns weitere Ausgaben jedoch verkniffen. Es sollte ja nur eine Schnuppertour werden.
Egal, ab dem Sommer haben wir bis Kiel eine Anreise von etwa 800 km und wenn wir jetzt nicht gefahren wären, wüssten wir nicht, ob wir etwas verpasst hätten. „Nur Versuch macht kluch“.
Lasst Euch von meinem Bericht nicht abschrecken. Probiert es einfach mal aus. Auch ich habe aus dieser Reise eine Menge „gezogen“, auch wenn der Bericht eher nicht so klingt. Ich glaube schon, dass ich mir Norwegen mal richtig anschauen werde. Aber demnächst bin ich erstmal näher an Frankreich und der Schweiz, als an der Ostsee.
Schiff Ahoi!
Nelli
So, bevor gar nichts mehr daraus wird, hier nun zumindest mein kurzer, subjektiver, Bericht:
Die Anreise bis Kiel haben wir wegen des Wetters um einen Tag vorverlegt und die Nacht im Hotel am Schwedenkai verbracht. Dazu habe ich einen kleinen, gesonderten Bericht geschrieben.
Als wir ankamen waren die Parkplätze voll. Deshalb hat mein Mann unseren Sohn und mich samt Gepäck am Terminal aus dem Auto gelassen und hat im ZOB geparkt. Genau zwischen ZOB und Terminal gibt es eine Brücke, so dass der Weg zu Fuß überhaupt kein Thema war.
Oben angekommen, bekam ich erstmal einen riesigen Schrecken, weil die Menschenschlange sehr lang war. Aber entgegen aller Vermutungen ging es rasch vorwärts und die Wartezeit betrug vielleicht 10 Minuten.
Dann noch mal schnell vor die Tür und eine rauchen, bevor es losgeht. Inzwischen war GG auch schon wieder zurück und auf der Suche nach uns. Zum Glück hat man heute mobile Telefone, so dass wir uns letzten Minuten vor der Abfahrt nicht mit endloser Sucherei verbringen mussten.
Dann ging es endlich los. Diese Menschenschlange war schon beeindruckend. Langsam, sehr langsam, ging es in den Schiffsbauch. Wir hatten eine einfache 3* Kabine mit Fenster auf Deck 8. Dort nur schnell die Taschen abgestellt und ab zur Observation Lounge. Dort waren tatsächlich noch drei Sitzplätze an der Bar frei. Wir Erwachsenen haben einen Kaffee bestellt, unser Zwerg hat sich einen alkoholfreien Cocktail gegönnt. So hatten wir einen guten Blick über die Kieler Förde. Nachdem es unserem Zwerg zu langweilig wurde, ging es erstmal ab in die Kabine. GG hat das dritte (und vierte) Bett zum Glück gleich entdeckt. Die Betten wurden eingeteilt, dicke Mama nach unten, Vater und Sohn in die obere Etage. So hatten wir auf dem Sofa noch die Möglichkeit Dinge abzulegen und auch zu sitzen. Die Kabine war recht klein. Da ich Camping wegen der Enge auch nicht besonders mag, war ich schon froh, dass es nur zwei Nächte sind. Der Waschraum hat mich aber sehr verblüfft. Alles da, ausgesprochen geräumig im Vergleich zu einer Nasszelle im Wohnmobil und auch noch völlig nett eingerichtet. Hell genug um sich die nackte Wahrheit aus dem Gesicht zu schminken.
Dann war noch etwas Zeit, um eine zu rauchen (draußen, mittlerweile regnete es auch schon) und das Schiff zu besichtigen.
Tja, was soll ich sagen. Die Flure sind schon ganz schön lang und langweilig. Um von A nach B zu kommen, haben wir kilometerweise Flur hinter uns gebracht. Die Promenade war hübsch dekoriert und die gläsernen Aufzüge sehr hübsch, aber irgendwie fanden wir das langweilig. Es erinnerte mich etwas an ein großes Möbelhaus in unserer Gegend (nicht das schwedische).
Wir hatten Halbpension mitgebucht und das kann ich jedem empfehlen. Das Buffet sollte eigentlich für jeden genug Auswahl haben. Ich esse gern, aber am liebsten Salat und Fisch und hatte eine gute Auswahl, so dass ich gar nicht wusste, was ich auslassen soll. Hemmungslos habe ich geschlemmt. GG und Zwerg waren etwas zurückhaltender, weil sie nicht wussten, ob man noch seekrank wird :-).
Die See war ruhig. Alles ok.
Nach dem Essen wollten wir uns die Show ansehen, aber leider gab es nicht mal mehr Stehplätze. Also haben wir den Rest des Abends verplempert um uns für die zweite Show anzustellen. Nun ja, wir haben so weit vorne gesessen, dass jeder Schweißtropfen der Schauspieler sichtbar war. Etwas weiter hinten wäre vielleicht gar nicht so schlecht gewesen. Getränke konnte man während der Show nicht ordern. Das Bier aus der Erstbestellung musste reichen.
Die große Überraschung zum Schluß: die rechte Seite der Show Lounge wurde für Raucher geöffnet. Aber das Personal hatte viel zu tun und unser Kind fing an zu quengeln. So sind wir dann ohne ein weiteres Getränk gegangen.
Dann habe ich mich mal erkundigt, wo man denn morgens früh rauchen könne. Leider war der Weg in die Disco oder ins Casino für mich von der Kabine zu weit, so dass ich den echten Raucher- Härtetest bestehen musste: Augen noch nicht ganz auf und versuchen ohne Kaffee und Zigarette wach zu werden. Ich habe nicht bestanden und bin in Jeans und Nachthemd vor dem Duschen erstmal an Deck, habe Schnee und Eis getrotzt und war tatsächlich nicht die Einzige, die sich dem morgendlichen Glimmstengel nicht versagen wollte.
Dann ab in die Dusche und ran ans Frühstücksbuffet. Das Frühstück entsprach meinen Vorstellungen eher nicht. Ich habe etwas gegessen, aber es gab nicht einmal Lachs und den hatte ich nach dem großartigen Abendessen erwartet. Aber ich bin auch satt geworden und habe mich schon auf das Abendessen gefreut.
Da wir den Busausflug gebucht hatten, mussten wir uns nach dem Frühstück schon etwas beeilen. Schnell noch mal in den Schneesturm und ungemütlich eine rauchen, danach Sachen zusammen suchen und auf Deck 7 in die Schlage stellen. Diese Enge hat uns nicht gefallen.
Die Bustour war sehr interessant. Ich hätte die Führung auch noch doppelt so lange aushalten können. Die Zeiten an den einzelnen Stationen (Holmenkollen, Skulpturenpark und Vikingermuseum) waren recht kurz aber die Führung informativ. Vor allem war man endlich mal wieder ohne Fahrtwind an der frischen Luft.
Was wir nach der Abfahrt gemacht haben, weiß ich leider nicht mehr. Ich war inzwischen froh, dass es wieder zurück geht. Die Enge auf dem Schiff, kein ungefiltertes Tageslicht und die ausgesprochen schlechte Luft überall störte uns sehr. Das Abendessen war weniger üppig wie am ersten Abend. Jetzt schaukelte das Schiff auch etwas und mein Sohn meinte, es ginge ihm nicht gut. Ich wurde unerträglich müde und konnte die Augen kaum noch aufhalten. Deshalb habe ich mich doch glatt beizeiten ins Bett verkrochen und meine „Männer“ sich selbst überlassen. Ich habe durchgeschlafen bis morgens um 6 Uhr. Kind &Kegel haben sich die zweite Show angesehen und sind dann auch ins Bett.
Am nächsten Morgen Frühstück, Sachen packen und anstellen. Ich war nicht traurig, wieder raus zu kommen.
Wenn wir die Fahrt noch mal machen sollten, dann nur mit einem längeren Aufenthalt in Norwegen und auf jeden Fall im Sommer. Am liebsten auch mit Balkonkabine, falls es mal welche gibt. Wir haben ein Haus mit Garten und leben auf dem Land. Ich muß zwischendurch einfach an die Luft, egal ob mit oder ohne Glimmstengel. Das war mir vorher gar nicht so bewusst.
Die Mitarbeiter waren überall sehr aufmerksam, wenn sie denn nur Gelegenheit hatten. Dort zu arbeiten muß Schwerstarbeit sein. Ich könnte mir für jede Abteilung ohne weiteres noch mindestens 1-2 Mitarbeiter mehr vorstellen, ohne dass jemand herumstehen muß.
An Taschengeld auf dem Schiff haben wir ziemlich genau 250 Euro ausgegeben. Davon gingen etwa 100 € für den Ausflug weg, der Rest war für Getränke und Trinkgeld. Und wir haben den NOK schon zweimal umgedreht, bevor wir bestellt haben. Alkohol trinken wir eher nicht und trotzdem war unser Budget zu knapp. Ich hätte für uns drei doch mindestens 100 € mehr einplanen sollen. Das macht alles etwas angenehmer. Wegen der witterungsbedingten Vorab- Übernachtung haben wir uns weitere Ausgaben jedoch verkniffen. Es sollte ja nur eine Schnuppertour werden.
Egal, ab dem Sommer haben wir bis Kiel eine Anreise von etwa 800 km und wenn wir jetzt nicht gefahren wären, wüssten wir nicht, ob wir etwas verpasst hätten. „Nur Versuch macht kluch“.
Lasst Euch von meinem Bericht nicht abschrecken. Probiert es einfach mal aus. Auch ich habe aus dieser Reise eine Menge „gezogen“, auch wenn der Bericht eher nicht so klingt. Ich glaube schon, dass ich mir Norwegen mal richtig anschauen werde. Aber demnächst bin ich erstmal näher an Frankreich und der Schweiz, als an der Ostsee.
Schiff Ahoi!
Nelli