Teil 1
Hallo zusammen,
nach langer Phase der Entbehrung in diesen besonderen Zeiten war es nun so weit und ich durfte endlich einmal aufs Neue an Bord meines Lieblingsschiffs, der Color Fantasy, gehen! Und weil der Nachholbedarf entsprechend groß war, stand außerdem meine erste Doppelreise mit ihr bevor - etwas, was ich schon seit Längerem einmal vorhatte und dank ausreichend Zeit nun in die Tat umsetzen konnte.
Mit dem ICE 880 breche ich bereits einen Tag zuvor in Hannover auf und treffe nach einem reibungslosen Umstieg in Hamburg in den ICE 1020 pünktlich gegen halb sechs Uhr in Kiel ein, wo ich wie schon des Öfteren eine Vorabübernachtung im InterCity-Hotel gebucht habe. Hatte ich den Schwedenkai auf meinen letzten beiden Reisen stets verwaist vorgefunden, so empfängt mich zu meiner Freude diesmal die Stena Scandinavica, deren Auslaufen ich mir, noch dazu an solch einem wundervollen Sommerabend, auf gar keinen Fall entgehen lassen möchte. Wie sehr habe ich es in den letzten Monaten vermisst, ein Schiff aus nächster Nähe sehen, geschweige denn mitfahren zu können! Oh, wie sehr freue ich mich auf den morgigen Tag!
Am nächsten Morgen erreiche ich den Norwegenkai beinahe zeitgleich mit der Fantasy, werde jedoch vor dem Terminalgebäude darauf hingewiesen, dieses erst ab elf Uhr und damit frühestens in anderthalb Stunden betreten zu dürfen. Um zum Schiff zu gelangen, bleibt mir in der Folge nichts anderes übrig, als den Umweg über die Straße zu nehmen und die Fantasy letztlich auf demselben Weg wie die Autofahrer zu erreichen. Von einer Hochbrücke aus bietet sich mir dabei jedoch ein ganz hervorragender Blick auf sie, der mein Herz höher schlagen lässt und für den zusätzlichen Aufwand mehr als entschädigt.
Als ich schließlich einchecken darf, erledige ich dies wie gewohnt am Automaten, wobei ich auf meine Bordkarte diesmal ganz besonders gespannt bin. Wird meine Doppelreise darauf auch richtig vermerkt sein? Leider jedoch sieht man der Karte mein besonderes Vorhaben nicht an, denn es ist lediglich das Datum für die erste Fahrt darauf angegeben. Als ich deswegen nachfrage, kann mir die freundliche Dame am Schalter zunächst nicht weiterhelfen und verschwindet in einem Büro, um die Sache zu klären. Anders als von mir bereits befürchtet, kommt sie jedoch nur wenig später mit guten Nachrichten zu mir zurück. Zwar bräuchte ich entgegen meiner vorherigen Informationen für die zweite Reise nun doch eine neue Karte, könne mir diese, falls ich das Schiff in Kiel nicht verlassen möchte, aber auch an Bord ausstellen lassen. Was einen etwaigen Kabinenwechsel betrifft, bin ich hingegen richtig informiert und werde meine Unterkunft über die gesamte Reise hinweg behalten dürfen.
Die Einschiffung beginnt bereits um Viertel vor eins und läuft nach Decks gestaffelt ab. Zuerst dürfen die Passagiere mit Kabinen auf Deck elf an Bord, die Aufrufe für die übrigen Decks folgen im Viertelstundentakt. Mir wurde eine Vierbettkabine auf Deck acht zugeteilt, meine Einschiffungszeit ist folglich um halb zwei. Wie gestern präsentiert sich der Sommer einmal mehr von seiner besten Seite - optimale Voraussetzungen also, um die Wartezeit draußen am Schiff zu verbringen.
Meine Kabine erwartet mich wie schon häufiger an Steuerbord in der Nähe des hinteren Treppenhauses. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Desinfektionsmaßnahmen wurde zwar sehr gut Staub gewischt, doch fallen mir auf dem Sofa einige Krümel und darunter Überreste von leeren Süßigkeitenverpackungen auf. Alles in allem bin ich aber wieder sehr zufrieden und sehe nur zu gern großzügig über die kleinen Makel hinweg.
Als die Leinen gelöst werden, darf ich mich zu meiner Überraschung einmal mehr darüber freuen, dass die Fantasy sich mit einem kräftigen Typhonsignal von Kiel verabschiedet. Was für ein schöner Auftakt meiner neuen Reise mit ihr! Der erfrischende Fahrtwind lässt mich die sommerlichen Temperaturen sogleich als sehr viel angenehmer empfinden, und überhaupt kann mich nichts davon abhalten, meinen ersten Reisetag wieder ganz meinen Vorlieben entsprechend überwiegend an Deck zu verbringen. Dort fällt mir sofort auf, dass die Fantasy während ihrer Zwangspause nicht etwa sich selbst überlassen, sondern im Gegenteil auch weiterhin tadellos gepflegt wurde. Sie glänzt geradezu und ich bin überaus erfreut darüber, sie auch in diesen herausfordernden Zeiten in einem solch guten Zustand anzutreffen.
Neben den üblichen Verköstigungseinrichtungen bietet auf Deck dreizehn ein kleiner Verkaufsstand namens Sunset Bar zusätzlich heiße oder kalte Getränke sowie Knabberzeug und Eis an. Auch die Sun Deck Bar zwischen den Treppen auf Deck zwölf, die den Winter vermutlich witterungsgeschützt an Land verbracht hat, ist wieder im Einsatz und lockt mit Getränken, Eis und warmen Snacks.
Die Infektionsschutzmaßnahmen empfinde ich als nicht sonderlich einschränkend. Anders als im Terminal besteht an Bord keine Pflicht zum Tragen einer Maske, doch fordern zahlreiche im gesamten Schiff verteilte Aufkleber zur Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter auf. Auf der Promenade gilt darüber hinaus ein "Rechtsgehgebot", angezeigt durch Pfeile auf dem Boden. An vielen Stellen, insbesondere an den Eingängen zu den Restaurants, Bars und dem Café, stehen Desinfektionsmittelspender bereit. In den Fahrstühlen dürfen höchstens vier Personen gleichzeitig mitfahren, sofern es sich nicht um eine zusammengehörige Gruppe handelt.
Als eine weitere, geringfügige Veränderung der Promenade, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun hat, fällt mir ein neuer, in meinen Augen durchaus ansprechend gestalteter Sitzbereich neben der Bar Bella auf.
Wie üblich besuche ich auch auf dieser Reise wieder die Sports und Burger Bar, deren einzige sichtbare Veränderungen in den besagten Aufklebern zum Abstandsgebot sowie Plexiglasscheiben zwischen den Tischen bestehen. Von den Barhockern darf lediglich jeder zweite besetzt werden, ansonsten herrscht hingegen Normalbetrieb und auch das Essen, welches ich zum gewohnten Preis bekomme, schmeckt mir so gut wie immer. Verlässt man nach beendeter Mahlzeit seinen Platz, wird dieser umgehend desinfiziert.
Die deutlich reduzierte Auslastung, die sich vor allem im Inneren des Schiffs durchaus bemerkbar macht, wird auch in der "Rüttelkammer" (ihr wisst schon, was ich meine ) augenfällig, wo innerhalb meines Blickfelds gerade einmal höchstens fünf Tische gleichzeitig belegt sind. Dennoch spielt wie gewohnt eine Band, so dass ich auch diesmal wieder in den Genuss überaus guter Live-Musik vor dem Hintergrund der von mir so geliebten Schiffsatmosphäre komme. Der Service ist dabei auch hier grundsätzlich unverändert, mit der Ausnahme, dass man - nach obligatorischer Händedesinfektion am Eingang - per Schild zunächst zum Warten aufgefordert wird, bis man von einer Bedienung seinen Platz zugewiesen bekommt. Allerdings darf ich diesen auch heute frei wählen und werde lediglich gebeten, meine Vorlieben vorab mitzuteilen. Verlässt jemand die Bar, wird auch hier sofort der Tisch desinfiziert.
Bis in die Nacht hinein bleibt es wunderbar warm. Dennoch bin ich, als ich nach meinem Rüttelkammerbesuch erneut die Außendecks aufsuche, dort bis auf eine kurze Unterbrechung nun vollkommen allein. Sie hat mich wieder, meine nächtliche Zauberwelt! Unbeirrbar und zum Klang des nimmermüden Wummerns ihrer Maschinen scheint die Fantasy durch eine schwarze Unendlichkeit zu schweben, von ihrer Beleuchtung dabei auf eine Weise in Szene gesetzt, die ich immer wieder aufs Neue als geradezu magisch empfinde. Es dauert seine Zeit, ehe ich mich loszureißen vermag. Was für ein wundervoller erster Reisetag!
Nach meinem sparsamen, aber völlig ausreichenden Frühstück verbringe ich die Liegezeit in Oslo wieder größtenteils an Deck, wo wir auch heute von hochsommerlichem Wetter empfangen werden. Als es schließlich wieder losgeht, erwartet uns eine herrlich sonnige Fjordpassage, deren Beginn die Fantasy, sehr zu meinem Vergnügen, erneut lautstark - und gleich dreimal - ankündigt. Inmitten der malerischen Schären werden wir diesmal zudem Zeugen eines Schauspiels, von dem ich annehme, dass es sich um eine militärische Übung handelt. Über einen längeren Zeitraum hinweg begleiten uns zwei Schnellboote, die immer wieder nah an die Fantasy herankommen und an ihrer Bordwand andocken. "Geentert" wird sie dabei jedoch nicht.
Später suche ich die Rezeption auf, um dort um ein Bitte-nicht-stören-Schild zu bitten, welches in meiner Kabine fehlt. Da ich die Rezeptionistin auf Deutsch anspreche, werde ich zunächst allerdings verdutzt gefragt, ob ich denn tatsächlich noch einmal mit zurück nach Oslo fahren würde. Als ich ihr daraufhin erkläre, dass ich eine Doppelfahrt gebucht habe, teilt sie mir mit, dass dies im Bordsystem noch gar nicht vermerkt sei und man darum erst einmal prüfen müsse, ob meine Kabine ab morgen überhaupt noch frei sei. Zu meiner Erleichterung ist sie es jedoch, so dass ich die Rezeption letztlich zufrieden und überdies mit dem gewünschten Schild wieder verlassen kann. Gut, dass wir einmal darüber gesprochen haben...
Nach einem wundervollen zweiten Reisetag, dem sich erneut eine ebenso schöne Nacht anschließt, begebe ich mich, um zahlreiche neue und wundervolle Eindrücke bereichert, schlussendlich auf meine Kabine. War das wieder eine wunderschöne Reise - und die zweite wird sogleich folgen!
Hallo zusammen,
nach langer Phase der Entbehrung in diesen besonderen Zeiten war es nun so weit und ich durfte endlich einmal aufs Neue an Bord meines Lieblingsschiffs, der Color Fantasy, gehen! Und weil der Nachholbedarf entsprechend groß war, stand außerdem meine erste Doppelreise mit ihr bevor - etwas, was ich schon seit Längerem einmal vorhatte und dank ausreichend Zeit nun in die Tat umsetzen konnte.
Mit dem ICE 880 breche ich bereits einen Tag zuvor in Hannover auf und treffe nach einem reibungslosen Umstieg in Hamburg in den ICE 1020 pünktlich gegen halb sechs Uhr in Kiel ein, wo ich wie schon des Öfteren eine Vorabübernachtung im InterCity-Hotel gebucht habe. Hatte ich den Schwedenkai auf meinen letzten beiden Reisen stets verwaist vorgefunden, so empfängt mich zu meiner Freude diesmal die Stena Scandinavica, deren Auslaufen ich mir, noch dazu an solch einem wundervollen Sommerabend, auf gar keinen Fall entgehen lassen möchte. Wie sehr habe ich es in den letzten Monaten vermisst, ein Schiff aus nächster Nähe sehen, geschweige denn mitfahren zu können! Oh, wie sehr freue ich mich auf den morgigen Tag!
Am nächsten Morgen erreiche ich den Norwegenkai beinahe zeitgleich mit der Fantasy, werde jedoch vor dem Terminalgebäude darauf hingewiesen, dieses erst ab elf Uhr und damit frühestens in anderthalb Stunden betreten zu dürfen. Um zum Schiff zu gelangen, bleibt mir in der Folge nichts anderes übrig, als den Umweg über die Straße zu nehmen und die Fantasy letztlich auf demselben Weg wie die Autofahrer zu erreichen. Von einer Hochbrücke aus bietet sich mir dabei jedoch ein ganz hervorragender Blick auf sie, der mein Herz höher schlagen lässt und für den zusätzlichen Aufwand mehr als entschädigt.
Als ich schließlich einchecken darf, erledige ich dies wie gewohnt am Automaten, wobei ich auf meine Bordkarte diesmal ganz besonders gespannt bin. Wird meine Doppelreise darauf auch richtig vermerkt sein? Leider jedoch sieht man der Karte mein besonderes Vorhaben nicht an, denn es ist lediglich das Datum für die erste Fahrt darauf angegeben. Als ich deswegen nachfrage, kann mir die freundliche Dame am Schalter zunächst nicht weiterhelfen und verschwindet in einem Büro, um die Sache zu klären. Anders als von mir bereits befürchtet, kommt sie jedoch nur wenig später mit guten Nachrichten zu mir zurück. Zwar bräuchte ich entgegen meiner vorherigen Informationen für die zweite Reise nun doch eine neue Karte, könne mir diese, falls ich das Schiff in Kiel nicht verlassen möchte, aber auch an Bord ausstellen lassen. Was einen etwaigen Kabinenwechsel betrifft, bin ich hingegen richtig informiert und werde meine Unterkunft über die gesamte Reise hinweg behalten dürfen.
Die Einschiffung beginnt bereits um Viertel vor eins und läuft nach Decks gestaffelt ab. Zuerst dürfen die Passagiere mit Kabinen auf Deck elf an Bord, die Aufrufe für die übrigen Decks folgen im Viertelstundentakt. Mir wurde eine Vierbettkabine auf Deck acht zugeteilt, meine Einschiffungszeit ist folglich um halb zwei. Wie gestern präsentiert sich der Sommer einmal mehr von seiner besten Seite - optimale Voraussetzungen also, um die Wartezeit draußen am Schiff zu verbringen.
Meine Kabine erwartet mich wie schon häufiger an Steuerbord in der Nähe des hinteren Treppenhauses. Nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Desinfektionsmaßnahmen wurde zwar sehr gut Staub gewischt, doch fallen mir auf dem Sofa einige Krümel und darunter Überreste von leeren Süßigkeitenverpackungen auf. Alles in allem bin ich aber wieder sehr zufrieden und sehe nur zu gern großzügig über die kleinen Makel hinweg.
Als die Leinen gelöst werden, darf ich mich zu meiner Überraschung einmal mehr darüber freuen, dass die Fantasy sich mit einem kräftigen Typhonsignal von Kiel verabschiedet. Was für ein schöner Auftakt meiner neuen Reise mit ihr! Der erfrischende Fahrtwind lässt mich die sommerlichen Temperaturen sogleich als sehr viel angenehmer empfinden, und überhaupt kann mich nichts davon abhalten, meinen ersten Reisetag wieder ganz meinen Vorlieben entsprechend überwiegend an Deck zu verbringen. Dort fällt mir sofort auf, dass die Fantasy während ihrer Zwangspause nicht etwa sich selbst überlassen, sondern im Gegenteil auch weiterhin tadellos gepflegt wurde. Sie glänzt geradezu und ich bin überaus erfreut darüber, sie auch in diesen herausfordernden Zeiten in einem solch guten Zustand anzutreffen.
Neben den üblichen Verköstigungseinrichtungen bietet auf Deck dreizehn ein kleiner Verkaufsstand namens Sunset Bar zusätzlich heiße oder kalte Getränke sowie Knabberzeug und Eis an. Auch die Sun Deck Bar zwischen den Treppen auf Deck zwölf, die den Winter vermutlich witterungsgeschützt an Land verbracht hat, ist wieder im Einsatz und lockt mit Getränken, Eis und warmen Snacks.
Die Infektionsschutzmaßnahmen empfinde ich als nicht sonderlich einschränkend. Anders als im Terminal besteht an Bord keine Pflicht zum Tragen einer Maske, doch fordern zahlreiche im gesamten Schiff verteilte Aufkleber zur Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter auf. Auf der Promenade gilt darüber hinaus ein "Rechtsgehgebot", angezeigt durch Pfeile auf dem Boden. An vielen Stellen, insbesondere an den Eingängen zu den Restaurants, Bars und dem Café, stehen Desinfektionsmittelspender bereit. In den Fahrstühlen dürfen höchstens vier Personen gleichzeitig mitfahren, sofern es sich nicht um eine zusammengehörige Gruppe handelt.
Als eine weitere, geringfügige Veränderung der Promenade, die nichts mit der aktuellen Situation zu tun hat, fällt mir ein neuer, in meinen Augen durchaus ansprechend gestalteter Sitzbereich neben der Bar Bella auf.
Wie üblich besuche ich auch auf dieser Reise wieder die Sports und Burger Bar, deren einzige sichtbare Veränderungen in den besagten Aufklebern zum Abstandsgebot sowie Plexiglasscheiben zwischen den Tischen bestehen. Von den Barhockern darf lediglich jeder zweite besetzt werden, ansonsten herrscht hingegen Normalbetrieb und auch das Essen, welches ich zum gewohnten Preis bekomme, schmeckt mir so gut wie immer. Verlässt man nach beendeter Mahlzeit seinen Platz, wird dieser umgehend desinfiziert.
Die deutlich reduzierte Auslastung, die sich vor allem im Inneren des Schiffs durchaus bemerkbar macht, wird auch in der "Rüttelkammer" (ihr wisst schon, was ich meine ) augenfällig, wo innerhalb meines Blickfelds gerade einmal höchstens fünf Tische gleichzeitig belegt sind. Dennoch spielt wie gewohnt eine Band, so dass ich auch diesmal wieder in den Genuss überaus guter Live-Musik vor dem Hintergrund der von mir so geliebten Schiffsatmosphäre komme. Der Service ist dabei auch hier grundsätzlich unverändert, mit der Ausnahme, dass man - nach obligatorischer Händedesinfektion am Eingang - per Schild zunächst zum Warten aufgefordert wird, bis man von einer Bedienung seinen Platz zugewiesen bekommt. Allerdings darf ich diesen auch heute frei wählen und werde lediglich gebeten, meine Vorlieben vorab mitzuteilen. Verlässt jemand die Bar, wird auch hier sofort der Tisch desinfiziert.
Bis in die Nacht hinein bleibt es wunderbar warm. Dennoch bin ich, als ich nach meinem Rüttelkammerbesuch erneut die Außendecks aufsuche, dort bis auf eine kurze Unterbrechung nun vollkommen allein. Sie hat mich wieder, meine nächtliche Zauberwelt! Unbeirrbar und zum Klang des nimmermüden Wummerns ihrer Maschinen scheint die Fantasy durch eine schwarze Unendlichkeit zu schweben, von ihrer Beleuchtung dabei auf eine Weise in Szene gesetzt, die ich immer wieder aufs Neue als geradezu magisch empfinde. Es dauert seine Zeit, ehe ich mich loszureißen vermag. Was für ein wundervoller erster Reisetag!
Nach meinem sparsamen, aber völlig ausreichenden Frühstück verbringe ich die Liegezeit in Oslo wieder größtenteils an Deck, wo wir auch heute von hochsommerlichem Wetter empfangen werden. Als es schließlich wieder losgeht, erwartet uns eine herrlich sonnige Fjordpassage, deren Beginn die Fantasy, sehr zu meinem Vergnügen, erneut lautstark - und gleich dreimal - ankündigt. Inmitten der malerischen Schären werden wir diesmal zudem Zeugen eines Schauspiels, von dem ich annehme, dass es sich um eine militärische Übung handelt. Über einen längeren Zeitraum hinweg begleiten uns zwei Schnellboote, die immer wieder nah an die Fantasy herankommen und an ihrer Bordwand andocken. "Geentert" wird sie dabei jedoch nicht.
Später suche ich die Rezeption auf, um dort um ein Bitte-nicht-stören-Schild zu bitten, welches in meiner Kabine fehlt. Da ich die Rezeptionistin auf Deutsch anspreche, werde ich zunächst allerdings verdutzt gefragt, ob ich denn tatsächlich noch einmal mit zurück nach Oslo fahren würde. Als ich ihr daraufhin erkläre, dass ich eine Doppelfahrt gebucht habe, teilt sie mir mit, dass dies im Bordsystem noch gar nicht vermerkt sei und man darum erst einmal prüfen müsse, ob meine Kabine ab morgen überhaupt noch frei sei. Zu meiner Erleichterung ist sie es jedoch, so dass ich die Rezeption letztlich zufrieden und überdies mit dem gewünschten Schild wieder verlassen kann. Gut, dass wir einmal darüber gesprochen haben...
Nach einem wundervollen zweiten Reisetag, dem sich erneut eine ebenso schöne Nacht anschließt, begebe ich mich, um zahlreiche neue und wundervolle Eindrücke bereichert, schlussendlich auf meine Kabine. War das wieder eine wunderschöne Reise - und die zweite wird sogleich folgen!